Thüringische Landeszeitung (Jena)
Hermann-Hesse-Aquarelle und Ikonen der Leinwand
Kunsthaus Apolda Avantgarde und das GlockenStadtMuseum stellen ihr Jahresprogramm 2017 vor
Mit insgesamt acht Ausstellungen werden sich das Kunsthaus der Apolda Avantgarde und das Glocken-StadtMuseum Apolda ins das Jahr der Landesgartenschau 2017 einbringen. Kreis und Stadt stellten gestern das Programm vor, das auch mit einem gemeinsamen Faltblatt beworben wird.
Eine der Expositionen kann man schon jetzt betrachten: Die seit September überraschend erfolgreiche Ausstellung mit Hutnadeln aus der Sammlung der Weimarerin Barbara Weinhold wurde wegen des anhaltenden Besucherandrangs bis zum 19. März verlängert.
Das Jahr im Kunsthaus wird am 15. Januar mit „Jesus reloaded“ eröffnet. Als Ausstellungsprojekt zur Lutherdekade, so kündigte Avantgarde-Geschäftsführer Hans Jürgen Giese an, werden „annähernd 140 druckgrafische Werke von der Moderne bis zur Postmoderne“gezeigt. Darunter finden sich Bilder von Gauguin und Manet, von Kokoschka und Beckmann bis hin zu Robert Rauschenberg.
Ab 9. April schlagen die Herzen von Kunsthaus und Glocken-Stadt-Museum im Gleichtakt und für die Landesgartenschau. Dabei gelang dem Kunsthaus eine kleine Sensation. Hermann Hesse, der meistgelesene deutsche Literat, war ja schon einmal als Maler zu Gast. 2017 werden erstmals großformatige Aquarelle des Nobelpreisträgers zu sehen sein, die erst kürzlich in seinem Nachlass entdeckt wurden. Parallel fragt sich das Museum „Wie kommt der Kaktus in die Mode?“und zeigt bis Anfang Juli Studentenarbeiten des 16. internationalen Strickworkshops zu floralen Themen. Gärtnerisch geht es auch ab 16. Juli weiter. Im Museum werden historische Gärten und Parks aus Apolda vorgestellt, über die Straße im Kunsthaus kann man Arbeiten der in Gotha geborenen Malerin Hanna Höch sehen. Unter dem Titel „Ich verreise in meinen Garten“wird derselbe als Schutzraum vorgestellt.
Die Veranstalter des Ausstellungsreigens, Stadt, Kreis und Kunstverein, hoffen auf „Besucherzahlen, die den Mühen Rechnung tragen“, sagte KreisKulturamtsleiter Matthias Ameis bei der Vorstellung des Programms. Besonders gut abgestimmt zwischen den beiden Häusern ist das jeweils letzte Ausstellungsprojekt. Nach dem Erfolg von Marilyn Monroe und den Beatles widmen sich Kunsthaus und Museum ab 24. September dem Thema Hollywood.
Im Kunsthaus werden unter dem Titel „Ikonen der Leinwand“Bilder gezeigt, die weltberühmte Fotografen wie Milton Greene oder Bob Willoughby von Audrey Hepburn, Liz Taylor, Grace Kelly und Marlene Dietrich gemacht haben. Im Glocken-Stadt-Museum werden parallel Exponate der Sammlung Michael-Andreas Wahle gezeigt – Ansichtskarten, Medaillen, Handtaschen, Schecks, Lesezeichen oder Pelzmäntel, die eins den Stars der Leinwand gehörten.
Apoldas Bürgermeister Rüdiger Eisenbrand (FWW) lobte die intensive Zusammenarbeit zwischen Stadt, Kreis und Kunsthaus.