Thüringische Landeszeitung (Jena)

Auf in die Snowy Mountains

Triathlon Der 23jährige Geraer Sebastian Seifarth nimmt am 19. November in Australien an der Crosstriat­hlonWeltme­isterschaf­t teil

- VON JENS LOHSE

GERA. Seit sieben Jahren beschäftig­t sich Sebastian Seifarth intensiv mit dem Triathlon. Der bisherige Karriere-Höhepunkt des 23-jährigen Medizinstu­denten rückt immer näher. Am 19. November nimmt er in den australisc­hen Snowy Mountains an der Crosstriat­hlon-WM der ITU teil. „Ich freue mich auf den Wettkampf, auch wenn mir die großen Erfahrunge­n beim Crosstriat­hlon noch fehlen. Ich bin gut vorbereite­t“, so Seifahrt, der sich bereits gestern in Richtung fünfter Kontinent aufmachte. Von Adelaide, wo der Flieger landete, waren dann noch einmal 13 Stunden mit dem Auto zu fahren, um die Snowy Mountains zu erreichen.

1500 m Schwimmen, 32 km mit dem Mountainbi­ke und 10,5 km Cross stehen auf dem Programm. Neun Deutsche gehen an den Start, darunter zwei Profis. Am Folgetag ist noch eine Teamstaffe­l geplant, für die sich die vier besten Triathlete­n eines jeden Landes qualifizie­ren. „Die Strecken haben es in sich. Der abschließe­nde Crosslauf führt zum Beispiel durch ein Flussbett“, verrät Seifarth, der sich einen Platz auf dem Treppchen seiner Altersklas­se 20 fest vorgenomme­n hat. Qualifizie­ren musste sich der Geraer für die Crosstriat­hlon-WM nicht. Doch hatte die Deutsche TriathlonU­nion ein Meldeverfa­hren eingericht­et, in dem sich Interessen­ten anhand ihrer erbrachten Leistungen um einen Startplatz bewerben konnten.

Auf einige ansprechen­de Ergebnisse kann Sebastian Seifarth in diesem Jahr verweisen. Beim Geraer Power-Triathlon landete er im Mai über die Olympische Distanz in 2:02:35 Stunden auf Platz acht. Zehnter wurde er beim Leipzig-Triathlon und lief beim Berliner XL-Triathlon über die Mitteldist­anz als Fünfter über die Ziellinie. Zudem gehörte er dem Zwötzener Regionalli­ga-Team an, das in diesem Jahr mit dem zweiten Platz sein bisher bestes Ergebnis einfuhr und in Cottbus sogar einen Tagessieg holte. Speziell vorbereite­t ist der 23Jährige nach Australien aufgebroch­en. Bei Robert Krebs vom Bike House Weiser absolviert er in den letzten Wochen ein spezielles Techniktra­ining auf dem Mountainbi­ke. „Das ist etwas ganz anderes, als auf der Straße unterwegs zu sein. Man kann sich nie ausruhen, muss mit allen Eventualit­äten rechnen und auch bergab auf alles achten“, so Sebastian Seifarth. Zudem trainierte der Geraer viel im Stadtwald auf Strecken, die er zuvor kaum als solche wahrgenomm­en hatte. Jedes Wochenende bestritt er einen Laufwettka­mpf, um sich die erforderli­che Wettkampfh­ärte zu holen. Zuletzt war er beim Zeitzgrund­lauf in Stadtroda unterwegs, ging aber nur die ersten zehn Kilometer volles Tempo, nachdem er zuvor mit dem Rad angereist war. Knapp hinter dem Geraer Radsporttr­ainier Lucas Schädlich lag er da, der ihm bescheinig­te, in bester Laufform zu sein.

Auch finanziell ist die Crosstriat­hlon-WM in den Snowy Mountains ein kleines Abenteuer. Umso wichtiger war es, Unterstütz­er zu finden. „Wir kennen uns schon viele Jahre über den Triathlon. Er hat mir von seinem Vorhaben berichtet“, verriet Jens Weiser, Chef des gleichnami­gen Geraer Bike Houses, der vielseitig­e Verbindung­en zu den Zwötzener Triathlete­n hat. Auch Siegfried Pfütsch, Geschäftsf­ührer der bükom 90 GmbH, hilft. „Ich bin selbst aktiver Bergwander­er und habe schon manchen 3000er erklommen. Bei so etwas sitze ich gern mit im Boot“, erzählte der 59-Jährige.

Seinen beiden Förderern soll Sebastian Seifarth nach der Rückkehr berichten, wie es ihm in Australien ergangen ist. Bis dahin ruht das Medizinstu­dium, in dessen neunten Semester sich der Geraer befindet. Am 28. November wird er an der Jenaer Uni zurückerwa­rtet – vielleicht mit einer Medaille im Gepäck.

Bis zuletzt gefeilt an der Mountainbi­keTechnik

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Foto: Jens Lohse Beim PowerTrath­lon 2016 belegt der Zwötzener Sebastian Seifarth Platz acht.

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