Thüringische Landeszeitung (Jena)
Zahlen & Fakten
• Das repräsentative Ricarda-Huch-Haus wurde zwischen 1913 und 1915 vom bekannten Architekten Johannes Schreiter im Auftrag der studentischen Verbindung „Agronomia Jenensis“als Corps-Haus errichtet. Nach 1945 ging es in Landesbesitz über und wurde zu DDR-Zeiten von der Volkssolidarität und anderen sozialen Einrichtungen genutzt. Die Stadt Jena übernahm 1968 das Gebäude, das von da an als Veteranenclub „Magnus Poser“genutzt wurde.
• Zwischen 1992 und 1997 sanierte die Stadt das Kulturdenkmal für 1,1 Millionen Euro. Saal und Treppenhaus sind von besonderem Wert. 1997 erhielt das Gebäude seinen Namen anlässlich des
50. Todestages von Ricarda Huch. Genutzt wurde das Haus zuletzt von der Ikos-Kontaktstelle für Selbsthilfegruppen und durch die Großküche des „Buffet:ok“im Erdgeschoss. Seit August 2015 steht das Haus in der Nachbarschaft des Sonnenhofes komplett leer.
• Ricarda Huch lebte zwischen 1936 bis 1947 in Jena. In der unmittelbaren Nachkriegszeit bemühten sich die kommunistischen und sowjetischen Stellen darum, Ricarda Huch für sich zu gewinnen: So zeichnete die Jenaer Friedrich-Schiller-Universität Huch 1946 mit der Ehrendoktorwürde aus. Später zog sie nach Frank am Main um.
• Zu DDR-Zeiten hatte der Club der Intelligenz „Ricarda Huch“seinen Sitz in dem Haus. Die Huch-Biografin Katrin Lemke glaubt, dass darauf der vielen Menschen geläufige Name zurückzuführen sei.
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