Thüringische Landeszeitung (Jena)
Wirksame Sicherheitstechnik
Einbruchschutz beginnt bereits an der Haustür
Mindestens drei Minuten sollte eine Haustür den Eindringversuchen eines Einbrechers widerstehen können, auch wenn er ihr mit Werkzeugen wie Schraubendreher, Zange oder Keil zu Leibe rückt. Nach dieser Zeitspanne geben Gelegenheitstäter ihr Vorhaben auf, wenn sie nicht erfolgreich sind. Das berichtet die Öffentlichkeitskampagne K-Einbruch, die von der Polizei zusammen mit Kooperationspartnern aus der Wirtschaft ins Leben
gerufen wurde. Denn mit jeder Sekunde steigt die Gefahr, entdeckt zu werden – und genau das wollen Langfinger um jeden Preis vermeiden.
Haustüren sollten heute diesen Mindestschutz mitbringen. Bei Aluminiumtüren gehören daher zum Beispiel Mehrfach-Riegelhakenschlösser zum Standard, die eine feste Verbindung der Tür zum Rahmen an mehreren Punkten sicherstellen. Wichtig sind auch Bolzensicherungen auf der
Bandseite, die dafür sorgen, dass sich die Bänder bzw. Scharniere nicht so einfach aushebeln lassen.
Sicherheitsschlösser sind heute eine Selbstverständlichkeit. Wichtig ist aber auch, dass sie nach außen etwa mit einer Rundrosette bündig in die Tür eingelassen sind. So hat ein Einbrecher keine Chance, an einem überstehenden Schließzylinder mit einer Zange anzusetzen und das Schloss einfach gewaltsam abzudrehen. Eine perfekt sitzende Tür bietet zudem keine Spalten zwischen Rahmen und Türblatt, an dem sich Werkzeuge wie Schraubendreher, Zange oder Keil ansetzen ließen.
Dank Sicherheitstechnik sind immer weniger Täter erfolgreich. Die Zahl der Einbrüche sank von gut 167000 in 2015 auf gut 151 000 Fälle in 2016. Grund für Entwarnung sieht die Kriminalpolizei aber nicht, da sich die Zahlen immer noch auf einem hohen Niveau bewegen – immerhin wird bundesweit nahezu im Zweiminutentakt ein Einbruch verübt.
djd/ps