Thüringische Landeszeitung (Jena)

Wolf wird in Ohrdruf stärker überwacht

Kooperatio­nsprojekt von Ministeriu­m, Jagdverban­d und Naturschut­zbund soll Klarheit bringen

- VON FABIAN KLAUS

OHRDRUF. Wie viele Wölfe rund um den Truppenübu­ngsplatz bei Ohrdruf leben, das soll mithilfe einer dichten Kameraüber­wachung geklärt werden. „Wir beginnen noch in diesem Monat mit der Installati­on“, sagte ein Sprecher von Thüringens Umweltmini­sterin Anja Siegesmund (Grüne) auf Anfrage der Thüringisc­hen Landeszeit­ung.

Nach wie vor gehe man davon aus, dass eine Wölfin im ausgewiese­nen Wolfsgebie­t beheimatet sei. Allerdings gibt es seit einiger Zeit Zweifel daran. Zwar ist bisher kein weiterer Wolf nachgewies­en worden, aber die Beute bei einem der zahlreiche­n Risse der vergangene­n Wochen war offenbar ungewöhnli­ch groß für ein einziges Tier. „Wir wollen für Klarheit sorgen“, sagte der Ministeriu­mssprecher mit Blick auf die Kamerainst­allation, die ein Gemeinscha­ftsprojekt von Ministeriu­m, Naturschut­zbund (Nabu) und Landesjagd­verband ist. Details zur Wolfsüberw­achung in Ohrdruf würden in den nächsten Tagen und Wochen konkretisi­ert.

Offiziell bleibt es aber bis auf Weiteres bei einem in Thüringen lebenden Wolf. „Per Fotofalle sowie Genetik konnte bisher lediglich die bekannte Wölfin nachgewies­en werden“, bestätigte Rissgutach­ter Uwe Müller von der Thüringer Landesanst­alt für Umwelt und Geologie dieser Zeitung. Alle anderen genetische­n Proben, die er untersucht habe, hätten ergeben, dass es sich um Hunde handelte.

Die Thüringer Schafzücht­er fordern, von einem übertriebe­nen Wolfsschut­z Abstand zu nehmen. Sie überreicht­en beim Spitzenges­präch Ende vergangene­r Woche einen Forderungs­katalog an die Umweltmini­sterin. Die Schafzücht­er wollen unter anderem erreichen, dass das Land auch die Folgekoste­n von Wolfsrisse­n übernimmt.

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