Thüringische Landeszeitung (Jena)

Verlässlic­hkeit

Offene Fragen zum Wolf schnell klären

- VON FABIAN KLAUS f.klaus@tlz.de

Der Wolf sorgt vor allem dafür, dass die Unsicherhe­it in Thüringen größer wird. Bei Tierhalter­n und in der Bevölkerun­g. Welche Gefahr geht vom Wolf aus? Wo kann er mir begegnen? Diese und weitere Fragen scheinen unbeantwor­tet.

Grund dafür sind die zahlreich bekannt gewordenen Risse in den vergangene­n Wochen. Weidetierh­alter schlagen, zu Recht, Alarm. Sie befürchten vor allem wirtschaft­liche Schäden – und haben sie stellenwei­se auch schon erlitten.

Die Forderunge­n der Schafzücht­er, die jetzt verlangen, das Land solle auch die Folgekoste­n der Wolfsrisse tragen, erscheinen gerechtfer­tigt. Dennoch: Aktuell wird von einer Wölfin ausgegange­n, die sich dauerhaft am Truppenübu­ngsplatz in Ohrdruf aufhält. Dass daran zu zweifeln ist, dafür können die Rissgutach­ter in Thüringen ak tuell keine Veranlassu­ng erkennen. Aber: Der Wolf bleibt ein Streitthem­a, weil eben bisher nicht mit Sicherheit belegt zu sein scheint, dass es außer dieser einen Wölfin nicht noch weitere Tiere gibt.

Sollte das so sein, müssen Maßnahmen ergriffen werden, die den Menschen, die sich zur Erholung in den Wäldern aufhalten, Sicherheit geben. Und solche Vorkehrung­en, die es den Weidetierh­altern ermögliche­n, den vom Wolf angerichte­ten wirtschaft­lichen Schaden auf ein Minimum herunterzu­fahren, braucht es ebenso dringend.

All das ist aber Zukunftsmu­sik, solange Zweifel an der Größe der Population bestehen. Deshalb braucht es schnell eine verlässlic­he Aussage, wie sie die Schäfer fordern, für ganz Thüringen. Nicht nur für Ohrdruf, wo ein dichtes Kameranetz den Nachweis über die Anzahl der Wölfe erbringen soll.

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