Thüringische Landeszeitung (Jena)
Zeiss und Partner gründen Software-Plattform
Zunehmender Vernetzung soll Rechnung getragen werden – Kunden zahlen je nach Nutzung
JENA/FRANKFURT. Die Zeiss AG macht beim Thema Industrie 4.0 einen großen Schritt nach vorn: Zusammen mit den großen Maschinenbauern Dürr und DMG Mori und der Software AG hat das Unternehmen mit Sitz in Oberkochen ein Joint Venture gegründet. Die Adamos GmbH wird bei der Software AG in Darmstadt sitzen, der Geschäftsführer Marco Link kommt aus den Reihen des Spezialisten für Unternehmenssoftware. Zeiss will vor allem in seinem Unternehmensteil Industrielle Messtechnik von zunehmender Vernetzung profitieren, sagte Vorstand Thomas Spitzenpfeil bei der Vorstellung des Projekts in Frankfurt/Main.
Die Adamos-Plattform soll als Branchenstandard für die zunehmende Vernetzung von Maschinen und Arbeitsprozessen etabliert werden. Auf diese Weise können Maschinen zum Beispiel in die Lage versetzt werden, Bauteile zu erkennen, die aufgrund von Verschleiß demnächst ausfallen werden und eines Austauschs bedürfen. So können zum Beispiel Wartungsdienste oder Zubehörverkäufe für die Maschinen der Partner leichter abgewickelt werden. Die Vergütung solcher Anwendungen soll sich dabei strikt daran orientieren, wie stark sie von den jeweiligen Kunden genutzt wird. Höhere Kosten sollen also gleichbedeutend sein mit mehr Nutzen. Damit soll die Nutzung auch für kleinere Unternehmen interessant sein, die sich andernfalls solche Anwendungen nicht leisten könnten.
Zeiss und die anderen Partner beteiligen sich mit einem Kapital von jeweils drei Millionen Euro an der neuen Gesellschaft, der Anteil der Software AG liegt deutlich höher. Konkrete Erwartungen an die Rendite gibt es noch nicht.
Die neue Firma hat nach Angaben der Partner etwa 200 Mitarbeiter, die überwiegend bei den Industriepartnern arbeiten, zudem gebe es bereits ein breites Portfolio von Anwendungen. Für neue Partner, die sich beteiligen wollen, sei man offen.