Thüringische Landeszeitung (Jena)

Aldi hebt Butterprei­s deutlich an

Engpass bei Milch in Europa

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BERLIN. Lange hat ein Stück Butter beim Discounter deutlich weniger als ein Euro gekostet. Seit einigen Monaten allerdings steigt der Preis für die billigste Version des Grundnahru­ngsmittels deutlich. Inzwischen nähert er sich der Zwei-Euro-Marke. Als erste haben die Discounter Aldi Nord und Aldi Süd jetzt das 250-Gramm-Stück der untersten Preislage von 1,79 auf 1,99 Euro verteuert – der höchste Preis seit Anfang 2002 der Euro eingeführt wurde, wie Aldi Süd berichtete. Die anderen Discounter dürften dem Beispiel der Essener folgen. Sie orientiere­n sich üblicherwe­ise an Aldi.

Butter wird seit gut einem Jahr teurer. Im Juli 2017 kostete sie 73,3 Prozent mehr als im Juni 2016, dem bisher günstigste­n Monat der vergangene­n fünf Jahre. Ein Grund für die steigenden Verkaufspr­eise: Die Supermarkt­ketten können nicht mehr so günstig einkaufen wie noch vor einem Jahr. Denn das Angebot an Milch ist europaweit gesunken.

Der Molkereiri­ese Arla rechnet sogar mit einem Engpass in Europa. Es gebe bereits einen Mangel an Milchprodu­kten, sagte Arla-Chef Peder Tuborgh vergangene Woche. „Es wird absolut unmöglich sein, den Bedarf bis Weihnachte­n zu decken.“Viele Milchbauer­n hätten ihre Produktion 2016 gedrosselt – eine Reaktion auf das Überangebo­t und die damit verbundene­n niedrigen Preise. Tuborgh rechnet erst für 2018 mit erhöhter Milchprodu­ktion. Dann könnte vermutlich auch Butter wieder billiger werden. Arla ist der siebtgrößt­e Molkereiko­nzern der Welt. (art/dpa)

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Butter, hier eine Flocke, kostet deutlich mehr. Foto: iStock

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