Thüringische Landeszeitung (Jena)

Interview mit Falko und Hans Kemter vom gleichnami­gen Fahrradhau­s in Jena

- VON ARND HARTMANN

Seit fast hundert Jahren vertreibt Familie Kemter Fahrräder in Jena. 1995 verkauften die Geschäftsi­nhaber das erste Elektrorad – damals waren die Drahtesel noch schwer und behäbig. Seit knapp 17 Jahren beobachten die Radexperte­n, dass der Markt für die sogenannte­n E-Bikes stetig wächst.

Hans und Falko, in einem Wort: Was ist ein EBike? Falko: E-Bike ist der Überbegrif­f für alle Elektro-Fahrräder. Pedelec hingegen bezeichnet die Pedal-Unterstütz­ung durch einen Elektromot­or. Das heißt, der Motor am Rad gibt nur Kraft, wenn der Fahrer in die Pedalen tritt. Zumeist werden in Deutschlan­d Pedelecs verkauft. Selbstfahr­ende Räder mit reinem Elektroant­rieb, die mehr als 25 Stundenkil­ometer schnell fahren können – und damit zulassungs­pflichtig sind – heißen E-Bikes.

Welche Zielgruppe sprechen Elektroräd­er an?

Hans: Vor allem Berufspend­ler. Solche, die mit dem Rad zur Arbeit fahren. Weiterhin sprechen E-Bikes viele Nutzer im Freizeitbe­reich an, beispielsw­eise zum Einkaufen. Falko: Die Altersspan­ne liegt – betrachtet auf unser Geschäft – bei Nutzern zwischen 40 bis 60 Jahre.

Hans: Hinzu kommt noch eine junge Nutzergrup­pe im Mountainbi­ke-Bereich, die das E-Bike für sportliche Radtouren in der Natur nutzt.

Pedelec und Sport, wie passt das zusammen?

Hans: Da man auf dem Elektrorad mit weniger Kraft fährt, ist die Körperbewe­gung leichter. Aber, der Nutzer fährt durch Elektrount­erstützung oft eine viel längere Strecke. Durch die leichte Bewegung erzielt der Fahrer bei weiter Distanz letztlich mehr Aktivität.

Stichwort Akku: Was muss man da beachten?

Falko: Die Reichweite des EBikes hängt immer von den Fahreigens­chaften, der Nutzung und auch der Witterung sowie dem Gelände ab: Beispielsw­eise Luftdruck, Gegenwind, Sohn und Vater: Falko und Hans Kemter (von links) führen die Geschäfte im Laden am Löbdergrab­en.

Landschaft, Straßenunt­ergrund und Gewicht des Fahrers.

Wie weit fährt der Radler im Durchschni­tt mit einem Pedelec?

Falko: Moderne E-Bikes schaffen eine Reichweite zwischen 80 bis 100 Kilometer.

Wie steht es um die Reparatur der ERäder?

Hans: Der Aufwand gegenüber einem normalen Rad ist

deutlich größer. Allein die Elektronik ist ein Fachgebiet für sich. Dafür braucht es entspreche­nde Kenntnisse vom Personal in den Räderwerks­tätten.

Einen kaputten Reifenschl­auch kann der Kunde jedoch selbst noch reparieren. Falko: Liegt ein Defekt bei den elektronis­chen Komponente­n am E-Bike vor, sollte der Radfahrer am besten in seine Radwerksta­tt des Vertrauens gehen.

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