Thüringische Landeszeitung (Jena)

Basketball­er erreichen vorzeitig EM-Achtelfina­le

Nach dem 61:55Erfolg gegen Italien spielt die deutsche Mannschaft heute gegen Litauen sogar um den Gruppensie­g

- VON BJÖRN GOLDMANN

TEL AVIV. Die deutschen Basketball­er haben sich bei der Europameis­terschaft in Israel durch einen 61:55 (29:29)-Sieg gegen Italien vorzeitig für das Achtelfina­le qualifizie­rt. Nun spielen sie heute gegen Litauen ab 13.45 Uhr sogar um den Gruppensie­g.

Dennis Schröder konnte schon beim Ertönen der Nationalhy­mne nicht stillstehe­n. Der deutsche Anführer wippte mit den Beinen auf und ab. Die Ungeduld vor dem Spielstart war ihm deutlich anzusehen, seine Körperspra­che war in der Arena in Tel Aviv nicht schwer zu lesen: Es sollte endlich losgehen, die 80:82-Niederlage gegen Israel sollte aus den Köpfen. Ein Sieg gegen Italien gelang zuletzt allerdings vor sechs Jahren.

Die Italiener müssen bei dieser EM ohne ihren NBA-Star Danilo Gallinari von den Los Angeles Clippers auskommen. Der hatte sich in einem Vorbereitu­ngsspiel den Daumen gebrochen – bei einer Schlägerei. Auf dem Feld ging es aber zu Beginn der aktuellen Partie weniger ruppig zu.

Schröder war unauffälli­g und spielte nach seiner Handverlet­zung aus dem Spiel gegen Israel mit einem Tapeverban­d. Alles andere als unauffälli­g agierte auf der anderen Seite Marco Belinelli, der in der kommenden NBA-Saison zusammen mit dem 23-jährigen Anführer des deutschen Teams bei den Atlanta Hawks spielen wird. Die ersten sechs Punkte der Italiener gingen auf sein Konto. Schröder ließ es ruhiger angehen, was die eigenen Offensivak­tionen anging. Er setzte seine stattdesse­n seine Mitspieler in Szene.

Doch die Ausbeute hätte höher sein müssen, die Deutschen vergaben zu viele Würfe. Mit einem Zähler Rückstand ging es in die erste Viertelpau­se (16:17), Schröder hatte kurz darauf punktetech­nisch zum Italiener Belinelli aufgeschlo­ssen (6). Dennoch blieb die Partie ausgeglich­en, die Italiener vergaben auf der einen Seite genauso viele Chancen wie die Deutschen auf der anderen. Zur Halbzeitpa­use (29:29) kam Schröder auf neun Punkte, Belinelli ebenso. Daniel Theis und Johannes Voigtmann kamen auf sechs Zähler.

Voigtmann war es auch, der Deutschlan­d zu Beginn in der zweiten Halbzeit kurzzeitig mit einem erfolgreic­hen Drei-Punkte-Wurf wieder in Führung brachte (34:31, 23. Minute.) und kurz darauf wieder nachlegte. Neun Punkte hatte der 24-Jährige bereits in der 28. Minute erzielt, nur Schröder, mittlerwei­le ohne den offensicht­lich störenden Verband spielend, kam auf elf Zähler.

Mit einer 43:38-Führung gingen die Deutschen in die finalen zehn Minuten. Und spätestens seit dem Israel-Siel zwei Tage zuvor war klar, dass selbst ein 16Punkte-Vorsprung wie in besagtem Spiel blitzschne­ll verpuffen kann. Auch diesmal blieb es bis zum Schluss spannend, die Italiener egalisiert­en die zwischenze­itliche 59:49-Führung. Doch Schröder hielt sein Team auf Kurs – und steuerte es ins Achtelfina­le.

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Johannes Thiemann kommt unter dem Korb frei zum Wurf gegen Italien. Foto: Tilo Wiedensohl­er/Imago
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Kohlschrei­ber (r.) gratuliert Federer zum Sieg. Foto: Reuters

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