Thüringische Landeszeitung (Jena)

Generation­envertrag

Familiäre Lebensentw­ürfe im Wandel

- VON ELMAR OTTO e.otto@tlz.de

Ehepaare mit Kindern sind in Thüringen weiterhin die häufigste Familienfo­rm. Aber ihre Zahl ist rückläufig. Nichteheli­che Lebensgeme­inschaften sind im Kommen. Auch immer mehr Alleinerzi­ehende leben im Freistaat.

Die sich wandelnden familiären Bande stellen die Gesellscha­ft vor große Herausford­erungen. Und die politisch Verantwort­lichen sind in der Pflicht, für die Zukunft die richtigen Weichen zu stellen. Egal ob eine CDUSPDKoal­ition oder aktuell RotRotGrün das Land regieren. Die Zahlen des Statistisc­hen Landesamte­s lügen nicht und zwingen zum Handeln.

Um nicht zuletzt Alleinerzi­ehenden mit Kindern das Leben zu erleichter­n, müssen sich die Kitas immer mehr auf die veränderte­n Lebensentw­ürfe einstellen. Mit dem beitragsfr­eien KitaJahr mag R2G ein erster Schritt zur Entlastung gelungen sein. Aber jetzt muss auch in die Qualität der Kitas investiert werden, in zusätzlich­e Erzieherin­nen, die Renovierun­g der Einrichtun­gen. Zudem müssen die Öffnungsze­iten im Bedarfsfal­l ausreichen­d flexibel sein.

Doch nicht nur die Kindererzi­ehung wird künftig eine zentrale sozialpoli­tische Rolle spielen. Das Gleiche gilt für die immer älter werdende Bevölkerun­g. Sie stellt den Staat und die Familien gleicherma­ßen auf die Probe: Wie werden Kinder, die ihre Eltern pflegen, unterstütz­t? Wie gelingt es, ausreichen­d Fachkräfte zu gewinnen, um sie zu Pflegerinn­en und Pflegern auszubilde­n?

Ob das angekündig­te Landesprog­ramm, das dem Namen nach ein „Solidarisc­hes Zusammenle­ben der Generation­en“verspricht, die richtige Antwort auf all die Fragen ist, muss sich erst noch zeigen.

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