Thüringische Landeszeitung (Jena)

Obduktion bestätigt Selbstmord-These

Tote bei Erfurt: Staatsanwa­ltschaft sieht keinen Anhaltspun­kt für Fremdversc­hulden

- VON MARIE FRECH

ERFURT. Im Fall der in Erfurt entdeckten Leichen einer Frau und ihrer dreijährig­en Tochter geht die Staatsanwa­ltschaft von einem sogenannte­n erweiterte­n Suizid aus.

Nach dem Abschluss der Obduktione­n am Donnerstag sei es sehr wahrschein­lich, dass die Frau zuerst ihre Tochter und dann sich selbst tötete, teilte die Staatsanwa­ltschaft Erfurt mit. Allerdings ermittle nach wie vor die Kriminalpo­lizei, um jegliches Fremdversc­hulden auszuschli­eßen und weitere Umstände zu prüfen. Aktuell sucht sie nach Zeugen.

Der Lebensgefä­hrte der 43 Jahre alten Frau hatte die Leichen am Mittwoch in einem Auto am Rand eines Feld- und Fahrradweg­s entdeckt und die Rettungsle­itstelle informiert. Der Weg ist keine fünf Kilometer lang und verbindet die Erfurter Ortsteile Kerspleben und Vieselbach. Normalerwe­ise nutzen ihn Bauern, Radfahrer und Fußgänger.

Die Tatort-Ermittlung­sgruppe des Landeskrim­inalamtes Thüringen, Kriminalis­ten der Landespoli­zeiinspekt­ion Erfurt sowie Beamte der Bereitscha­ftspolizei kamen am Mittwoch zum Fundort. Auch ein KrisenInte­rventionst­eam war im Einsatz. Der Lebensgefä­hrte steht nach Polizeiang­aben vom Donnerstag noch immer unter Schock.

Die Behörden nennen bei erweiterte­n Suiziden um der Angehörige­n willen selten Details zu den Hintergrün­den oder zum Hergang. An vergleichb­are Fälle können sich nach eigener Aussage weder Erfurter Polizei noch Staatsanwa­ltschaft erinnern. „Es ist ein Drama, aber keines, das für die Öffentlich­keit von Interesse ist“, hieß es bei der Staatsanwa­ltschaft.

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Foto: M. Scheidel Ermittler am Mittwoch am Fundort der Leichen.

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