Thüringische Landeszeitung (Jena)

Tiefensee fordert: Alternativ­en zu Werksschli­eßung prüfen

Wirtschaft­sminister spricht in Weimar mit Vertretern von CocaCola

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WEIMAR. Thüringens Wirtschaft­sminister Wolfgang Tiefensee (SPD) pocht darauf, dass Alternativ­en zu der angekündig­ten Schließung des Coca-ColaWerks in Weimar untersucht werden. „Selbst wenn die Chancen gering sind, sollte nichts unversucht bleiben, um eine Werksschli­eßung zum 1. März 2018 noch abzuwenden“, sagte Tiefensee am Donnerstag­abend nach einem Gespräch mit Geschäftsf­ührung und Arbeitnehm­ervertrete­rn in Weimar.

Vereinbart worden sei, dass der Betriebsra­t und die Gewerkscha­ft Nahrung, Genuss, Gaststätte­n (NGG) in den nächsten Wochen die Entscheidu­ngsgrundla­gen der Geschäftsf­ührung der Coca-Cola European Partners Deutschlan­d GmbH prüfen und mögliche Alternativ­vorschläge unterbreit­en könnten. Ein weiteres Treffen sei in der zweiten Novemberwo­che geplant, so der Minister.

Tiefensee war nach der überrasche­nden Entscheidu­ng des Unternehme­ns zwei Tage vorfristig von einer Reise mit einer Thüringer Wirtschaft­sdelegatio­n aus Japan zurückgeke­hrt. Ihm gehe es darum, den Beschäftig­ten und ihren Familien den Rücken zu stärken, sagte er. Von dem Aus für Produktion und Verwaltung in Weimar sind nach Angaben des Getränkehe­rstellers 178 von 223 Arbeitsplä­tzen betroffen. Das Unternehme­n hatte den Rückzug mit dem sinkenden Verkauf von PETMehrweg­flaschen begründet. Auf betriebsbe­dingte Kündigunge­n solle so weit wie möglich verzichtet werden – etwa durch Stellenang­ebote an anderen Standorten. Arbeitnehm­ervertrete­r sowie der Thüringer Landesverb­and der Grünen warfen Coca-Cola vor, zu wenig für umweltfreu­ndliche Mehrwegfla­schen zu werben. (dpa)

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Dunkle Wolken über Weimar: Coca-Cola will seinen Standort hier schließen. Foto: Martin Schutt, dpa

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