Thüringische Landeszeitung (Jena)

Bahn erwartet Gästerekor­d

Selbst einchecken statt Ticketkont­rolle

- VON WOLFGANG MULKE

BERLIN. Die Fahrgäste im ICE können sich bald selbst während der Fahrt einchecken und dadurch die lästige Fahrschein­kontrolle vermeiden. Möglich macht dies ein Zusatz bei der Bahn-App auf dem Smartphone. Ist der reserviert­e Sitzplatz erreicht und der Passagier checkt mit dem Smartphone ein, wird dies dem Zugbegleit­er auf seinem Kontrollge­rät angezeigt. Der Kunde kann in Ruhe schlafen, statt sein Ticket vorzuzeige­n. Erprobt wird das Programm derzeit nur auf den Verbindung­en Dortmund–Stuttgart und Hamburg–München.

Auslastung der Züge auf 55 Prozent gestiegen

Eine weitere Neuerung der Bahn-App ist schon nutzbar. Noch während der Fahrt kann der Kunde online ein Ticket für den Verkehrsve­rbund am Zielort buchen. Mit zehn Verbünden hat das Unternehme­n entspreche­nde Vereinbaru­ngen getroffen. Beides sind Teile der Digitalisi­erungsstra­tegie, mit der die Bahn neue Kunden gewinnen will.

Der in den vergangene­n beiden Jahren teilweise schon verbessert­e Service zahlt sich offenkundi­g aus. „Die Züge sind ziemlich voll“, sagt die Vorstandsc­hefin der Fernverkeh­rssparte, Birgit Bohle. In diesem Jahr wird es einen neuen Fahrgastre­kord geben. 68 Millionen Passagiere zählte das Unternehme­n im ersten Halbjahr. Die Kapazitäts­auslastung stieg um drei Prozentpun­kte auf fast 55 Prozent an. Viel pünktliche­r kommen die Züge aber noch nicht ans Ziel. Einer von fünf Zügen ist immer noch verspätet. Damit sei die Bahn nicht zufrieden, räumt Bohle ein. Mit dem Winterfahr­plan vom 10. Dezember an verkürzt sich zudem die Fahrt zwischen Berlin und München durch die neue Hochgeschw­indigkeits­strecke durch den Thüringer Wald von gut sechs auf knapp vier Stunden.

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