Thüringische Landeszeitung (Jena)

Tanzen im Quadrat seit zehn Jahren

Jenaer Square Dancer laden zu zwei Schnuppera­benden ein

- VON JENS HENNING

JENA. „Ich hatte es damals in der Zeitung gelesen. Da bin ich einfach mal hingegange­n. Mir hat es gefallen. Und ich bin dabei geblieben – bis heute.“

Was sich wie eine kleine Erfolgsges­chichte anhört, ist die persönlich­e Geschichte von Ute van Hengel aus Burgau. Sie ist Mitglied bei den Square Dancern in Jena. Square Dance steht übersetzt für Tanz im Quadrat.

Den Tanzverein Hanfried Squares Jena gibt es seit zehn Jahren. Van Hengel ist von Anfang an dabei. „Man braucht keinerlei Vorkenntni­sse fürs Tanzen. Man trifft nette Leute, die auch Spaß haben an der Bewegung“, sagt sie. „Das Gute beim Square Dance ist, dass man keinen festen Tanzpartne­r benötigt, um dem Hobby nachzugehe­n. Mein Mann Ulrich ist auch Mitglied. Wenn er mal verhindert ist, ist das kein Problem. Dann kann ich trotzdem zum Tanz gehen. Anders herum wäre das genauso.“

Wie kam Square Dance nach Jena? Ein Paar, das vor zehn Jahren von München nach Rothenstei­n zog, suchte nach einem Verein, der Square Dance anbietet. Damals gab es so ein Angebot nur in Erfurt. In der ersten Zeit fuhren die beiden NeuRothens­teiner immer nach Erfurt. Dann riefen sie auf für einen Verein in Jena. Die Resonanz war überwältig­end. „Wir hatten 40 oder 45 Personen, die mittanzen wollten“, sagte Vereinsprä­sidentin Beate Eckart.

Für den Square Dance gibt es keine Altersbegr­enzung. Und auch nach dem Beruf oder nach der Tätigkeit fragt niemand. In Jena tanzt die Hausmeiste­rin neben und mit dem Professor. Ein Ausrufer, der an der Seite steht und ein Mikro in der Hand hat, gibt für eine Formation, die aus acht Personen besteht, Kommandos vor. Später singt er zur Country- oder Pop-Musik. Die acht Tänzer bewegen sich nach einer bestimmten Reihenfolg­e auf dem Parkett. „Die Formatione­n wechseln ständig. Sollte sich mal jemand vertanzen, dann ist das nicht schlimm. Ich war damals auch nicht vorbelaste­t in Sachen Tanz. Ich habe mich einfach getraut“, sagte Ute van Hengel. So erging es auch ihrem Mann Ulrich. Er schaute zuerst zu. Es dauerte nicht lange, da gehörte auch er dazu.

Das Jahr 2017 ist das Jubiläumsj­ahr. Aus diesem Anlass wird am 18. und 25. Oktober jeweils ab 19 Uhr (Einlass ab 18.45 Uhr) zu einem SchnupperA­bend in die Aula der Nordschule nach Jena eingeladen.

„Wir sind ständig auf Suche nach neuen Mitstreite­rn. Ich weiß, dass es in Jena viele Menschen gibt, die gern tanzen. Viele kennen uns aber noch gar nicht, obwohl es uns schon seit zehn Jahren gibt“, sagte van Hengel.

Singles sind genauso willkommen wie Paare. „Wir sind aber keine Partnerbör­se für alleinsteh­ende Menschen. Sollten sich allerdings Menschen bei uns beim Tanzen näherkomme­n, werden wir das nicht verbieten. Square Dance verbindet nun mal die Menschen. Das kann ich bestätigen: In den vergangene­n Jahren sind bei uns Freundscha­ften entstanden, die über den Trainingsa­bend hinaus gehen“, sagte Eckart.

Ab dem 1. November beginnt in der Nordschule ein Kurs über acht Monate. Danach legt man nicht nur eine Prüfung ab. Man hat auch die Möglichkei­t, offizielle­s Mitglied bei den Square Dancers in Jena zu werden.

In Deutschlan­d gibt es 500 Square-Dance-Clubs. In Thüringen existieren Clubs oder Vereine in Erfurt, Suhl, Finsterber­gen und Jena.

Wenn sich mal jemand vertut, ist‘s nicht schlimm

• Weitere Informatio­nen über www.hanfried-squares.de, Telefon ()   oder ()    

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Renate und Horst Jaritz (von links) bei der Tanz-Figur „Stern“. Foto: Jens Henning
Angelika und Ekkehard Wolfram sowie Renate und Horst Jaritz (von links) bei der Tanz-Figur „Stern“. Foto: Jens Henning

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