Thüringische Landeszeitung (Jena)

Bayern München: Mit Heynckes zurück in die Zukunft

Der legendäre Trainer soll zum deutschen Rekordmeis­ter zurückkehr­en. Noch fehlt die Zusage des 72Jährigen

- VON MAIK ROSNER UND ANDREAS BERTEN

MÜNCHEN. Es ist ja nicht so, als stünde Jupp Heynckes alleine da. Wer einmal beim Alter die Sieben vorne stehen hat, gehört noch lange nicht zum alten Eisen – ganz gleich, in welchem Genre er sich betätigt. Also kann sich Jupp Heynckes doch glatt mit 72 Jahren noch einmal in der Bundesliga und Champions League auf die Trainerban­k des FC Bayern setzen, oder?

Zum vierten Mal wäre das der Fall, sollte Heynckes neuer Trainer der Münchener werden, was Bild und Kicker seit dem späten Mittwochab­end vermelden. Der Umworbene hat inzwischen das Angebot bestätigt, aber noch nicht zugesagt: „Es ist noch nichts klar oder in trockenen Tüchern“, sagte Heynckes der Rheinische­n Post. „Ich muss das Ganze zunächst mal analysiere­n. Schließlic­h sind viereinhal­b Jahre vergangen, seit ich bei Bayern aufgehört habe, und der Fußball hat sich weiter verändert.“

Dass es der Rekordmeis­ter trotz ausbleiben­der Bestätigun­g dieser überrasche­nden Personalie ernst meint, mit Heynckes bis zum Saisonende als Nachfolger von Carlo Ancelotti zu arbeiten, zeigt das Interesse an Peter Hermann. Der 64-Jährige, treuer Weggefährt­e Heynckes’, arbeitet erfolgreic­h als Assistent von Friedhelm Funkel bei ZweitligaS­pitzenreit­er Fortuna Düsseldorf und soll nach München gelotst werden. Wann sich Heynckes entscheide­n will, hat er allerdings noch nicht verraten.

Es wäre sein viertes Engagement an der Säbener Straße. Nach 1987 bis 1991. Nach seinen fünf Spielen als InterimsNa­chfolger von Jürgen Klinsmann 2009. Nach der dritten Amtszeit von 2011 bis 2013, die mit dem Titel-Triple aus Meistersch­aft, Pokal und Champions League ein Ende fand.

Nun könnte, ja dürfte Heynckes am 14. Oktober gegen Freiburg wieder da sein. Ex-BVBTrainer Thomas Tuchel, 44 und von Vorstands-Chef Karl-Heinz Rummenigge präferiert, war in der Debatte nicht mehrheitsf­ähig vermittelb­ar. Jedoch ist Heynckes, für den Interims-Trainer Willy Sagnol Platz machen wird, eine Übergangsl­ösung bis zum Sommer, ehe ein langfristi­ges Modell präsentier­t werden soll. Womöglich Hoffenheim­s Trainer Julian Nagelsmann, 30, von Präsident Uli Hoeneß umschwärmt.

Vor Heynckes lägen bei einer Zusage gewaltige Strapazen. Fünf Punkte liegen die Münchener in der Liga hinter Spitzenrei­ter Borussia Dortmund zurück. Der Gruppensie­g in der Champions League ist äußerst unwahrsche­inlich geworden, im Achtelfina­le droht ein schwierige­s Los. Im Pokal geht es am 25. Oktober zu RB Leipzig, auch eine knifflige Aufgabe. Und die Mannschaft kommt gerade als ziemlich zersplitte­rtes Gebilde daher. Doch gerade deshalb hat Heynckes, den geschickte­n Moderator, ja der Hilferuf des FC Bayern erreicht.

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Jupp Heynckes (Mitte)  mit Karl-Heinz Rummenigge (l.) und Uli Hoeneß. Foto: Marc Müller/dpa
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Anika Niederwies­er steht nach ihrer Verletzung wieder im Training. Foto: Mario Gentzel

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