Thüringische Landeszeitung (Jena)
Auf ein Neues, Herr Krämer
Selbst der schmeichelhafte Sieg im Punktspielderby konnte Stefan Krämers rotweiße Trainerarbeit beim DrittligaDino aus der Landeshauptstadt nicht beflügeln. Zu sparsam und unentschlossen war man im Steigerwald vorgegangen, als nach dem mühsam zusammengeklapperten Klassenerhalt und dem immerhin noch Gewinn des Landespokals das neue, angeblich zukunftsträchtige Team zusammengestellt wurde. Und nun muss zur Rechtfertigung die berüchtigte FußballGesetzmäßigkeit in Umlauf gebracht werden, nach deren Anwendung man schon in Jena in der Vergangenheit nicht unbedingt gute Erfahrungen gesammelt hat. Mehr noch, die phantastische Anzahl an Trainerwechseln an den Kernbergen hätte eigentlich als gutes Beispiel herhalten können, wie man die sportliche Entwicklung eben nicht, zumindest langfristig, befördert. Aber nein, Sympathieträger oder gar Publikumslieblinge gehören im neuen Erfurter Stadion nicht auf den Trainerstuhl, auch und vor allem, wenn der vor Zeiten definierte Wunsch Zweite Liga heißt. Und so grüßt das rotweiße Murmeltier aus dem Waggon mit der Roten Laterne und will am Sonntag im Pokalderby auch noch nach irgendwelchen Sternen greifen. Genau da, wo nach Jahren des Durcheinander auf diesem berühmten Stuhl mit Mark Zimmermann und seinen Vorderleuten gerade etwas Ruhe eingekehrt ist.