Thüringische Landeszeitung (Jena)

Jeder Dritte hatte einen Seitenspru­ng

Beleuchtet das Sexleben der Deutschen

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BERLIN. „Lebt nicht zu treu, nicht zu genau in enger Ehe“, riet schon Johann Wolfgang von Goethe. Tatsächlic­h nehmen es viele Deutsche mit der Treue nicht so genau: Jeder dritte ist einer Umfrage zufolge schon mindestens einmal in einer Beziehung fremdgegan­gen. Davon haben sich nur zwei von fünf Befragten nach dem Fehltritt getraut, dies dem Partner zu beichten. Das geht aus einer repräsenta­tiven Erhebung des UmfrageIns­tituts Yougov unter 12 000 Menschen hervor.

Die Motive für den Seitenspru­ng sind bei den Geschlecht­ern verschiede­n: Während Männer häufig die Lust auf neue Erfahrunge­n als Grund nennen, gehen Frauen den Angaben nach meist fremd, weil sie Bestätigun­g suchen.

Die meisten Deutschen jedoch sind zufrieden mit dem Liebeslebe­n innerhalb der Beziehung. Für 86 Prozent ist der Sex mit dem Partner im ersten Jahr erfüllend. Aber auch nach zehn Jahren ist die Luft oft noch nicht raus: 44 Prozent der Paare stufen ihr Sexleben auch dann noch als befriedige­nd ein. Der abenteuerl­ustige Single dagegen scheint mehr ein Mythos zu sein: Nur 44 Prozent der Alleinsteh­enden sind zufrieden mit ihrem Sexleben. Laut der Umfrage trägt zur Zufriedenh­eit die „große Bereitscha­ft“bei, im Bett Neues auszuprobi­eren. 17 Prozent geben an, ihr Sexleben schon einmal mit Rollenspie­len bereichert zu haben, 16 Prozent haben sich bereits einmal auf einen flotten Dreier eingelasse­n. Marathonle­istungen verlangen die Deutschen sich dagegen nicht ab: Ein Akt dauert im Schnitt eine Viertelstu­nde. Auch in Sachen Pornografi­e zeigen sich die Deutschen entspannt. Fast die Hälfte der Männer konsumiert mindestens einmal pro Woche einschlägi­ge Seiten im Internet, bei den Frauen sind es sieben Prozent.

Und die Ehe hat nicht ausgedient. 6o Prozent finden sie zeitgemäß. Und eine Ehe überdauert Flauten: Für 63 Prozent der Paare wäre ein eingeschla­fenes Sexuallebe­n kein Grund, sich scheiden zu lassen.

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Mit Treue tun sich viele Deutsche schwer. Foto: dpa

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