Thüringische Landeszeitung (Jena)
Weidaer Unternehmen vor bestem Jahr seines Bestehens
BMK Birk Metall Kompetenz GmbH peilt sechs Millionen Euro Umsatz an – Produktionsfläche erweitert
WEIDA. 2018 wird für Marko Birk in doppelter Hinsicht ein besonderes Jahr. Zum einen, weil sich am 1. Dezember die Gründung seines Unternehmens zum zehnten Mal jährt. Zum anderen, weil sich die BMK Birk Metall Kompetenz GmbH in Weida (Kreis Greiz) in diesen zehn Jahren so gut entwickelt hat, dass zwei Millionen Euro in einen Erweiterungsanbau investiert werden konnten, der im Mai vollständig in Betrieb genommen wird.
„Die erste Abteilung arbeitet schon“, sagt der 47 Jahre alte Geschäftsführer, laut dem die bauliche Erweiterung nahezu abgeschlossen ist und nun vor allem noch auf die neuen Maschinen zur Metallbearbeitung gewartet wird. „Eine Stanz-Nibbel-LaserMaschine, eine Biegemaschine, ein Schweißroboter, eine CNCDrehund eine CNC-Fräsmaschine“, zählt Marko Birk auf. Metallbe- und -verarbeitung, das wird an der Auflistung deutlich, sind das Kerngeschäft des Unternehmens im Weidaer Gewerbegebiet Am Schafberge. „Wir sind ein Lohnfertiger, haben kein eigenes Produkt“, erklärt Birk. In der Hauptsache sei es Blechbearbeitung für den Maschinenoder Anlagenbau, für Medizintechnik und so weiter, jedoch bewusst nicht für die Automobilindustrie, betont der Geschäftsführer. Als „stark regional verwurzeltes Unternehmen“arbeite man vor allem mit Betrieben in der Umgebung zusammen, fertige zum Beispiel Kondensatorengehäuse für Electronicon in Gera. Eine hohe Qualifizierung in der Schweißtechnik, unter anderem mit der Bahnzulassung, erlaube dem Betrieb aber auch den Blick über die Region hinaus. So seien zum Beispiel schwere Schweißkonstruktionen für die petrochemische Industrie möglich.
In der hauseigenen Konstruktion werden alle Kundenaufträge für die Produktion überarbeitet, zudem unterhält BMK einen eigenen Lieferverkehr für die Kundschaft in der Region. Inklusive Verwaltung zählt die Firma 42 Mitarbeiter. Tendenz steigend, denn durch die nahezu verdoppelte Produktionsfläche auf dann rund 3000 Quadratmetern werde auch neues Personal gesucht, erklärt Birk.
Der Fachkräftemangel, sagt er, sei sicher ein Problem. Er sieht ihn aber auch als Chance, nämlich für solche Unternehmen, die eine gewisse Firmenkultur und einen ordentlichen Umgang mit der Belegschaft pflegen. „Es ist wichtig, es den Mitarbeitern so angenehm wie möglich zu machen.“Sei es durch eine eigene Kantine oder durch Unternehmensausfahrten und gemeinsame Erlebnisse. Geht es den Mitarbeitern gut im Betrieb, spreche sich das in deren Bekanntenkreis herum, sagt er.
Mit 12 Mitarbeitern startete der gelernte Elektronikfacharbeiter und Metallbaumeister 2008 seine Unternehmung. Dabei hatte er eigentlich nie vor, sich selbstständig zu machen, wie er sagt. Nach Jahren im Einzelhandel fing er 2000 bei der Schwengber Fassaden- und Fensterbau GmbH im benachbarten Burkersdorf an, wo er später die Abteilung Industriekooperationen leitete. Als der Betrieb in Schieflage geriet, empfahl ein Unternehmensberater die Ausgründung dieser Abteilung. Das war der Startschuss für BMK, zunächst noch in Burkersdorf unter der alten Adresse.
2011 fiel dann der Entschluss umzuziehen. Da eine gebrauchte Immobilie nicht zu finden war, entschied sich Birk für einen Neubau in Weida. „Das war sportlich, weil der Antrag auf Fördermittel abgelehnt wurde.“Deshalb wurde zunächst eine Nummer kleiner als eigentlich damals schon nötig gebaut, und 2012 zog das Unternehmen ein. Vorsorglich hatte man sich die Erweiterungsfläche aber schon gesichert. Weil sich das Unternehmen gut entwickelte und es in der bestehenden Halle immer enger zuging, verfestigte sich vor zwei Jahren der Gedanke, nun den Anbau anzugehen. Diesmal gab es Fördermittel, was auch die Investition in die erwähnte Technik ermöglichte.
Von 12 auf 42 Mitarbeiter
Positiver Blick in die Zukunft
Bereits ohne diese Erweiterung steuert BMK laut Marko Birk auf das mit Abstand beste Unternehmensjahr zu. So werde der Umsatz von Juli bis Juni im laufenden Geschäftsjahr von zuletzt vier auf voraussichtlich sechs Millionen Euro steigen. Und der Geschäftsführer blickt sehr positiv in die Zukunft. Bei der Gelegenheit ist es ihm wichtig, neben der Weidaer Stadtverwaltung vor allem die Bauverwaltung im Landratsamt Greiz zu loben: Sowohl bei der Ansiedlung 2011/’12 als auch bei der jetzigen Erweiterung sei er schnell und unkompliziert zur Baugenehmigung gekommen.
Und noch etwas ist ihm sehr wichtig zu betonen: Ohne seine damalige Frau und deren Engagement für das Unternehmen hätte es all das nicht gegeben. Sie ist vergangenes Jahr nach einem Krebsleiden verstorben.