Thüringische Landeszeitung (Jena)
Ein Kultstar zum Anfassen
David Hasselhoff lässt in der SparkassenArena in Jena Jugendträume aufleben
JENA. Als „Looking for Freedom“erklingt, geben die Saalordner endlich auf – und den Weg frei. Zu viele Fans springen von ihren Sitzen auf und rennen Richtung Bühne, um ihm so nahe zu sein wie irgendwie möglich. Ein Foto schießen, ihm zujubeln, ihn vielleicht sogar umarmen. Ihn, den einzig wahren David Hasselhoff.
Die Sparkassen-Arena in Jena gleicht am Freitagabend einem Tollhaus und viele der geschätzt 1500 glückseligen Konzertbesucher fragen sich auf dem Heimweg: Was genau habe ich da gerade erlebt? Sie selbst sind Teil der Show, liefern ordentlich Stimmung und bieten was fürs Auge.
Dutzende Masken-Hasselhoffs sind angereist, eine sonnenbebrillte Männertruppe trägt rosa T-Shirts, „Don‘t hassel the Hoff“steht vorne drauf. Nein, dem „Hoff“will an diesem Abend niemand auf den Senkel gehen. Zu ausgelassen ist die Stimmung. Hemden mit aufgedrucktem Waschbrettbauch lassen die Plauze mancher Herren verschwinden, eine dralle Dame lüpft ihr schwarzes Glitzershirt und steht plötzlich im Badeanzug da. Knallrot! Pamela Anderson lässt grüßen.
Hasselhoff präsentiert sich in überraschend guter Form. Von den ersten Sekunden an nimmt er die Besucher mit auf Reisen – in ihre Jugend, an ferne Strände. Er gibt den Discorocker ebenso wie den Schlagersänger, animiert zum Mitsingen von „Country Roads“und schreckt auch vor David Bowies „Heroes“nicht zurück. Hasselhoff nimmt sich als Unterhaltungskünstler ernst und kann zugleich über sich selber lachen. Was für ein verrückter Abend! (mm)