Ein Sieger-Gebräu

Zum Tag des Bieres eine Erinnerung an das Bier aus Camburg

CAMBURG. „Ein starkes Bier, ein beizender Tobak und eine Magd in Putz, das ist mein Geschmack.“So brachte vor 200 Jahren Johann Wolfgang Goethe seine Zuneigung zum Bier auf den Punkt. An der Liebe zu Hopfen und Malz hat sich seit Goethes Zeiten nicht viel geändert. Etwa 105 Liter trinkt der Deutsche im Schnitt pro Jahr, was das Bier mit großem Abstand zum beliebtesten alkoholischen Getränk der Deutschen macht. Kein Wunder also, dass dem Bier mit einem eigenen Ehrentag ein Denkmal gesetzt wurde, der heute am 23. April zum 25. Mal begangen wird.

Ins Leben gerufen wurde der Tag des deutschen Bieres 1994 vom Deutschen Brauer-Bund, um an die lange Tradition der deutschen Braukunst zu erinnern.

Leider sind heute nur noch in wenigen ostdeutschen Städten eigene Brauereien zu finden. Durch den Mangel an Hopfen wurden in der ehemaligen DDR exportorientierte Kombinate stark bevorzugt, was kleinere Brauereien oft zur Einstellung des Betriebs zwang. Selbst älteste Brauereien mit vielen Hundert Jahren Tradition blieben davon nicht verschont.

So erging es auch der Brauerei in Camburg. Nach 380 Jahren stetiger Produktion musste auch diese 1964 die Tore schließen. Das von Zeitzeugen hochgelobte Camburg-Bräu, das in Gaststätten der gesamten Region ausgeschenkt wurde, ist heute leider nur noch im Museum zu finden. Zwar gibt es das auch hier nicht mehr zu kosten, doch zumindest zu sehen. Die Flaschen, Werbeschilder, Kupferstiche und Bierdeckel sind in dem liebevoll gestalteten „Gastraum“involviert und erzählen genauso von der Geschichte der Brauerei wie auch dem Genuss des hopfigen Endproduktes.

Wer sich anlässlich des Tages des deutschen Bieres auf die Spuren dieses Traditionsunternehmens begeben möchte, ist herzlich zu einer Zeitreise ins Stadtmuseum Camburg eingeladen. Denn wie es schon ein Werbespruch des Unternehmens in den 50er Jahren zusammenfasste: „Ein Tipp mit dem ich nie verlier – Bier! …natürlich Camburg Bräu!“

• geöffnet: Mo/Di/Do . bis . Uhr