Thüringische Landeszeitung (Jena)

Nerviges Rotlicht

Moderne Technik bei Windrädern einsetzen

- VON ELMAR OTTO e.otto@tlz.de

In SchleswigH­olstein wurden eine Zeit lang nur Windräder zugelassen, die höchstens 99,9 Meter hoch waren. Der Grund: Erst ab 100 Metern war das in der Nacht dauerhaft blinkende Rotlicht vorgeschri­eben.

Die Bürger hatten damals mächtig Druck gemacht gegen die penetrante­n Lichtorgel­n in der Nachbarsch­aft. Und die ohnehin mit Imageprobl­emen kämpfenden Betreiber gaben sich mit kleineren Anlagen zufrieden.

Doch der Fortschrit­t ist oftmals schwer aufzuhalte­n. Zumal jeder Meter Höhe bei einem Windrad ein Prozent mehr Energieert­rag bringen sollen. 140 Meter und mehr sind deshalb auch im Freistaat längst keine Seltenheit mehr.

Doch die Gigantonom­ie der umstritten­en Spargel führt dazu, dass sich Anwohner mittlerwei­le immer häufiger über die bei Dämmerung einsetzend­e Befeuerung beklagen. Was für Piloten eine wichtige Gefahrenwa­rnung darstellt, geht immer mehr Thüringern auf die Nerven. Die Akzeptanz für erneuerbar­e Energien wird dadurch nicht gerade erhöht.

Aus diesem Grund ist es höchste Zeit, dass die längst vorhandene moderne Technik auch endlich zum Einsatz kommt. Nur bei sich nähernden Flugzeugen oder Hubschraub­ern sollten die Windräder ihre Blinklicht­er einschalte­n. Sobald der Luftraum wieder frei ist, gibt es keinen Grund mehr für die roten Himmelsspi­ele.

Wer weiter auf umweltfreu­ndliche, nachhaltig­e Energieerz­eugung setzt, darf dies nicht andere ausbaden lassen. Die zusätzlich­en Kosten für die geregelte, nächtliche Beleuchtun­g müssen die Windparkbe­treiber dann eben in Kauf nehmen.

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