Thüringische Landeszeitung (Jena)
Schweren Herzens Abschied von Atze und Adelheid
15jährige EmuDame im Tiergarten Eisenberg gestorben – Ihr „Ehemann“lebt jetzt am Bodensee
EISENBERG. Schwarze Tage liegen hinter den Mitarbeitern im Tiergarten Eisenberg. Gleich zwei Tiere sind innerhalb kürzester Zeit gestorben.
„Unser Känguru-Bock war einen Tag lang ein bisschen schlecht gelaufen, den nächsten Tag war er tot“, sagt TiergartenLeiter Mathias Wiesenhütter. Die genaue Todesursache müssen noch Untersuchungen klären. Känguru-Dame Kiki und ihr Nachwuchs teilen sich ihr Gehege nun mit einem neuen Bock. Vor gut einer Woche verletzte sich Emu-Dame Adelheid tödlich. „Wir wissen nicht genau, wie es passiert ist, sie muss sich vor irgend etwas erschrocken haben“, sagt Mathias Wiesenhütter. Als ihn seine Mitarbeiter riefen, war nichts mehr zu machen. Das Tier hatte sich im Zaun verfangen und starb kurz darauf.
15 Jahre lebte Adelheid zusammen mit Emu Atze in Eisenberg. „Ich habe sie 2001 aus Holland geholt“, so Wiesenhütter. Entsprechend schwer fiel der Abschied, auch für Atze. „Die zwei waren ja wie ein Ehepaar“, sagt er.
Damit das Männchen nicht vereinsamt, blieben zwei Varianten: eine neue Emu-Dame finden oder ihm ein neues Zuhause suchen. Mathias Wiesenhütter ging auf die Suche – und wurde auf einer Straußenfarm am Bodensee fündig, auf der auch Nandus und Emus leben. „Also habe ich Atze dorthin gefahren, dort hat er jetzt die Wahl zwischen drei Damen, ein kleines Happy End für ihn.“
Für ein neues Emu-Paar für den Tiergarten musste der Tiergarten-Chef nicht so weit fahren. Aus Droschka stammen die zwei noch namenlosen Tiere. „Sie sind fünf Jahre alt und harmonieren gut miteinander.“Bis zu 25 Jahre alt können Emus werden. Auch Menschen seien die beiden bereits gewohnt.
Ganz verschwinden wird Adelheid aus dem Tiergarten im Übrigen nicht. Sie soll präpariert werden und künftig in der Zooschule einen Platz finden.
Neues Zuchtpaar kommt aus Droschka