Thüringische Landeszeitung (Jena)
Zwischen Sekt und Selters
Wohin der Ball rollt, ist in Thüringen noch immer nicht klar. Den hiesigen Bundesligisten steht eine entscheidende Woche ins Haus. Ausgenommen die Jenaer. Die sind – Fußballer wie Basketballer – durch. Und RotWeiß natürlich. Dort ist sportlich längst alles egal. Leider spielen sie inzwischen auch so.
Am Ende dieser sieben Tage könnten dennoch stehen: eine Meisterschaft, ein entscheidender Schritt im Abstiegskampf, ein neuer Hauch Hoffnung. Den Handballerinnen des Thüringer HC, einzige Mannschaft im Lande von internationalem Rang, fehlt noch ein Sieg zum siebenten Titel. Am Sonnabend werden die Sektkorken knallen.
Schon heute sind die Rockets zum Siegen verdammt. Dann wäre die Chance groß, dass auch in der kommenden Saison in Erfurt ErstligaKörbe hängen.
Etwas weiter ist der Weg für Eisenachs Handballer. Binnen von 48 Stunden hat sich die Weltanschauung an der Wartburg wieder eingetrübt. Drei Punkte Rückstand zum rettenden Ufer sind bei nur noch sechs ausstehenden Spielen eine Hypothek. Zumal auch Aue gezeigt hat, wie Abstiegskampf geht.
Die Spannung hat ihren Preis. Weil sie nicht nur Seele und Nervenkostüm aller Beteiligten strapaziert – sondern vor allem Ungewissheit produziert.
Ein Teufelskreis.
Die einen haben die Planungen festgezurrt. Die anderen werkeln noch. Den einen, wie dem THC, läuft das Personal zu. Die anderen, wie Eisenach, müssen aufpassen, dass ihnen Substanz bleibt. Und vor allem die wichtigste Frage schnell beantworten. Wer hat künftig auf der Trainerbank das Sagen?
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