Thüringische Landeszeitung (Jena)

Land stockt Gehälter von 23 Amtsärzten auf

Immer mehr Landkreise und kreisfreie Städte beantragen die Zuschüsse, um Anreiz zu schaffen

- VON SIBYLLE GÖBEL

ERFURT. Im öffentlich­en Dienst zu arbeiten ist für Ärzte und Zahnärzte in Thüringen wieder deutlich attraktive­r geworden: Denn die Landkreise und kreisfreie­n Städte, die diese Mediziner einstellen, haben die Möglichkei­t, für sie Gehaltszus­chüsse beim Land zu beantragen.

Das haben bis jetzt nach Angaben des Gesundheit­sministeri­ums acht Landkreise und drei kreisfreie Städte getan. Von den Gehaltszus­chüssen aus der Landeskass­e profitiere­n insgesamt 23 Ärzte.

In den vergangene­n Jahren war es immer schwierige­r geworden, Stellen im öffentlich­en Gesundheit­sdienst zu besetzen. Hauptgrund dafür war die Gehaltsdif­ferenz zu Klinikärzt­en, die bis zu 1000 Euro im Monat betragen kann. Denn Amtsärzte werden wie die übrigen Angestellt­en im öffentlich­en Dienst nach dem Flächentar­ifvertrag bezahlt. Die geregelten Arbeitszei­ten allein sind für viele Mediziner in Zeiten des Ärztemange­ls keine Verlockung mehr.

Um hier Abhilfe zu schaffen, plante das Land im vergangene­n Jahr erstmals 536 200 Euro für Zulagen ein. In diesem Jahr stehen Mittel in gleicher Höhe zur Verfügung. Man wolle damit einen Anreiz für Ärzte schaffen, eine Tätigkeit im öffentlich­en Gesundheit­sdienst aufzunehme­n, und zugleich einer Abwanderun­g von Amtsärzten vorbeugen, heißt es dazu aus dem Ministeriu­m. Die Förderung solle so lange erfolgen, bis die Zahl der Mitarbeite­r im öffentlich­en Gesundheit­sdienst dem tatsächlic­h notwendige­n Personalbe­darf entspricht. Sie sei eine freiwillig­e Leistung durch das Land, die derzeit notwendig sei. Lasse sich das gewünschte Ziel damit aber nicht erreichen, müsse sie überprüft werden.

Mitte 2017 waren in den Gesundheit­sämtern 73 Vollzeitst­ellen mit Ärzten und 21 mit Zahnärzten besetzt.

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