Thüringische Landeszeitung (Jena)
Patientendaten per Handy
Krankenkasse startet Testphase zur elektronischen Gesundheitsakte
ERFURT. Geht es nach der Techniker Krankenkasse (TK), haben Versicherte künftig per Handy Zugriff auf ihre Gesundheitsdaten. In Berlin wurde am Dienstag die Testphase für eine elektronische Gesundheitsakte (eGA), auch TK-Safe genannt, gestartet. Enthalten soll sie Informationen über Arztbesuche, Impfstatus sowie verordnete Medikamente.
Laut TK-Bundeschef Jens Blaas handelt es sich um ein rein am Patienten orientieren System. „Die Versicherten selbst entscheiden, ob sie die eGA nutzen, was sie speichern und wem sie Zugriff gewähren“, so der Arzt. Laut TK-Landesvertretung haben bei einer Umfrage 85 Prozent der Thüringer die Idee positiv bewertet. „So werden viele Thüringer unter den ersten 10 000 Menschen sein, die TKSafe schon in der Testphase nutzen“, sagt Landesgeschäftsführer Guido Dressel.
Bei der Kasse verspricht man sich davon eine bessere Vernetzung von medizinischen Leistungserbringern. Klinikkonzerne wie Helios, Vivantes und Asklepios hätten bereits Interesse signalisiert. Der Chef der Agaplesion-Kliniken, Markus Horneber, sagte, man verspreche sich von der Akte mehr Transparenz und Zeiteinsparungen von bis zu 20 Prozent im Klinikalltag.
Gemanagt werden die Daten über die IBM. Diese versprach absolute Datensicherheit, weder das Softwareunternehmen noch die Kasse hätten Zugriff. (hm)