Thüringische Landeszeitung (Jena)
Tierwohl mit staatlichem Siegel sichern
Biobranche ist gegen freiwillige Etiketten
ERFURT. Vor Beginn der Agrarministerkonferenz am heutigen Mittwoch in Münster haben sich der Verein Thüringer Ökoherz und die in Thüringen aktiven Anbauverbände gegenüber Thüringens Agrarministerin Birgit Keller (Linke) kritisch zum Konzeptvorschlag vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft für ein freiwilliges mehrstufiges Tierwohllabel positioniert.
„Ohne die Einführung einer staatlich verpflichtenden Kennzeichnung wird die Privatwirtschaft labeln – mit unterschiedlichen Vorgaben, was bei Kunden zu Verwirrung statt Klarheit führen wird.“, sagte Claas Homeyer, Geschäftsführer bei Thüringer Ökoherz.
Die Thüringer Bio-Branche fordert daher eine Debatte über eine verpflichtende staatliche Kennzeichnung, da nur auf diese Weise gleiche Wettbewerbsbedingungen erzielt werden könnten. Für eine solche Kennzeichnung schlägt die Thüringer Bio-Branche eine Anlehnung an die bereits existierende EierKennzeichnung vor, die die gesetzlichen Standards mittels unterschiedlicher Kennziffern von 0 bis 3- klar definiert. Entscheidend sei dabei, dass „Bio“eine eigenständige Stufe innerhalb der Haltungskennzeichnung darstellen müsse, denn neben Tierwohlaspekten beinhaltet die Bio-Zertifizierung ebenso die Regelung von Futter, Düngemitteln und einer regelmäßigen staatlichen Kontrolle. (red)