Thüringische Landeszeitung (Jena)

Rotkäppche­n-Mumm verkauft weniger Sekt

Freyburger Unternehme­n bleibt aber weiter Marktführe­r. Knapp eine Million Euro bei Nordbrand in Nordhausen investiert

- VON KAI MUDRA

LEIPZIG. Die Rotkäppche­nMumm Sektkeller­ei in Freyburg (Sachsen-Anhalt) sieht sich weiterhin auf dem richtigen Weg. Und das, obwohl die ostdeutsch­e Traditions­marke beim Sektabsatz im Vorjahr einen deutlichen Dämpfer verkraften musste. Statt der 178 Millionen Flaschen wie im Jahr 2016 wurden nun 163 Millionen verkauft. Gründe für den Rückgang sieht Vorstandsc­hef Christof Queisser vor allem im um eine Woche kürzeren Weihnachts­geschäft. „Der vierte Advent fehlte komplett“, betonte er gestern in Leipzig bei der Jahresbila­nz.

Mit dem Verkaufsrü­ckgang geht ein gesunkener Umsatz von 968 Millionen Euro auf 945 Millionen Euro einher. Das sei aber noch immer das zweitbeste bisher erzielte Firmenerge­bnis, betont der Chef.

Die Marktstrat­egie der Sektkeller­ei sei nicht allein am Verkauf der „letzten Flasche“orientiert. Wichtiger wäre, die Qualität der Marke und damit auch das gehobene Preisnivea­u zu halten. Das ist aus seiner Sicht trotz des schwierige­n Umfeldes gelungen.

Dabei steht die Sektkeller­ei seit Langem nicht mehr nur für Schaumwein. Qualitätsw­eine sind hinzugekom­men. Und auch Spirituose­n. Seit Januar 2007 gehört zu den Freyburger­n auch Nordbrand in Nordhausen.

Christof Queisser sieht für Deutschlan­ds größte Schnapsbre­nnerei weiterhin eine sichere Zukunft. Rotkäppche­n-Mumm investiert­e knapp eine Million Euro in den Standort. So entstand unter anderem ein neues Prüflabor. In Nordhausen sind 121 Mitarbeite­r und 12 Auszubilde­nde beschäftig­t. Sie produziert­en immerhin 19,6 Millionen Flaschen der Marken Nordbrand Nordhausen und erzielten damit ein leichtes Plus.

Auch Rotkäppche­n-Mumm stelle sich der Digitalisi­erung. Getränke können zwar nicht im 3D-Druck entstehen, so Queisser. Aber beim Erschließe­n der Märkte werden die neuen Technologi­en und sozialen Medien stärker genutzt.

So liege beispielsw­eise das Durchschni­ttsalter der Rotkäppche­n-Sekt-Trinker knapp unter 30 Jahre. Diese Zielgruppe sei jedoch nicht mehr mit klassische­r Fernsehwer­bung zu erreichen. Immerhin ist Rotkäppche­n-Sekt mit etwa 40 Prozent Anteil Marktführe­r in Deutschlan­d.

Zudem soll zum 1. Mai dieses Jahres der Zukauf der Eggers & Franke Holding GmbH abgeschlos­sen sein. Damit könnten die Produkte von Rotkäppche­nMumm effizient auch per Internet und über den Gastronomi­eGroßhande­l weiteren neuen Kunden angeboten werden.

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Archiv-Foto: Marco Kneise Ilka Zimmermann überwacht bei der Nordbrand Nordhausen GmbH die Produktion.

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