Thüringische Landeszeitung (Jena)

Deutsche zahlen seltener bar

Scheine und Münzen für kleine Beträge

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BERLIN. Die Verbrauche­r in Deutschlan­d bezahlen beim Einkaufen immer häufiger mit Karte. Mit Bargeld wird nur noch jeder zweite Euro im Einzelhand­el beglichen, Tendenz sinkend. Mit Giro- und Kreditkart­en wurden im vergangene­n Jahr 196,8 Milliarden Euro gezahlt – und damit 46,9 Prozent aller Einkäufe. Zum Vergleich: Im Vorjahr waren es noch 45,6 Prozent. Dies ist das Ergebnis einer Studie des Kölner Handelsfor­schungsins­tituts EHI. Vor allem höhere Beträge werden bargeldlos gezahlt.

Zwar ist Bargeld laut EHI nach wie vor das beliebtest­e Zahlungsmi­ttel der Deutschen – rund 77,2 Prozent der Einkäufe wurden 2017 damit bezahlt. Doch sind es inzwischen vor allem kleinere Beträge, bei denen noch Münzen und Scheine zum Einsatz kommen. So dürfte es auf absehbare Zeit auch bleiben. Bargeld werde in den nächsten fünf Jahren bei Beträgen unter 30 Euro die dominieren­de Zahlungsar­t bleiben, sind Händler überzeugt, die vom EHI für die Untersuchu­ng befragt wurden. Bei höheren Beträgen werde es dagegen keine größere Rolle mehr spielen.

Während Bargeld an Bedeutung verliert, wird das Bezahlen mit der Girocard immer beliebter. Auf sie entfiel im vergangene­n Jahr laut EHI mehr als ein Viertel der Umsätze im Einzelhand­el – insgesamt 110,3 Milliarden Euro. Die Kreditkart­ensysteme wie Mastercard und Visa legten ebenfalls zu und erreichten einen Umsatzante­il von 6,5 Prozent. Rückläufig waren dagegen Zahlungen mit dem unterschri­ftbasierte­n Sepa-Lastschrif­tverfahren. Ihr Anteil am Bezahlen ist um 0,8 Punkte auf 12,6 Prozent gesunken. (dpa)

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