Thüringische Landeszeitung (Jena)
Fingerpieks, Rauschbrille und Gaumenfreuden
Erster Gesundheitstag in der HolzmarktPassage Jena
JENA. „Blutdruck 138 zu 81. Puls bei 91. Der Puls ist ein bisschen hoch“, kommentiert der Sportwissenschaftler Torsten Schaaf. Er erzählt unserer Zeitung, die im Selbstversuch antrat, dass die Werte ansonsten im Bereich des Normalen liegen, während er die Blutdruckmanschette abnimmt und in die Seite des Ringfingers der linken Hand sticht. „Ich drücke kurz einen Tropfen Blut heraus, ja?“Der Blutzuckerwert ist in Ordnung, sagt er, während sein Kollege nebenan Körperfett einer anderen Frau misst. „Wenn Werte sehr von der Norm abweichen, machen wir die Leute darauf aufmerksam“, sagt Schaaf. „Das wird hier sehr gut angenommen.“
Mit „hier“meint er den ersten Gesundheitstag in der Holzmarkt-Passage Jena, die in Kooperation mit der Barmer den Tag im Zeichen von Gesundheit und Vitalität organisierte. Zur Krankenkasse gehört Romy Burghardt, die aufgeschlossen auf die Menschen zugeht. „Möchten Sie unsere Rauschbrille aufsetzen? So können Sie sich Ihre Sicht bei 1,3 bis 1,5 Promille vorstellen.“Sie lässt mit einem dicken Filzstift Gegenstände wie Uhren und Häuser zeichnen. Durch die Brille sieht es etwas verschwommen aus, aber sonst gut gelungen. Ohne die Brille ist alles krumm und schief. Mit etwas Konzentration gelingt es, trotz Rauschbrille, einen Ball zu fangen und ein 5Cent-Stück aufzuheben. „Nicht schlecht“, sagt die Mitarbeiterin. Nebenbei lässt ihre Kollegin Alexandra Janke eine junge Frau an Kräuternäpfen riechen. „Ringelblume?“– „Sehr gut.“Die Passantin namens Fee Seyfer ist stolz auf ihren guten Geruchssinn. „Mir gefällt die entspannte Atmosphäre hier. Es gibt viele interessante Informationen zum Thema Gesundheit, die von freundlichen Ansprechpartnern erläutert werden.“ Janke freut sich über die Einschätzung der jungen Frau und macht sie noch auf den zweiten Vortrag des Tages aufmerksam. „Nachher spricht Dr. Steffen Haschke über Ernährung, Fettabbau und Stoffwechsel. Heute Vormittag gab es einen Vortrag zum Thema Rückengesundheit, und dass sie oft bereits im Kopf beginnt.“Mit etwa 30 Zuhörern sei der Vortrag im Cinestar gut besucht gewesen, sagt sie.
Einige Meter weiter steht eine Liege bereit, und Laura-Marie Hoffmann nimmt Platz. Sie ist neugierig, was das Gerät kann. Beate Schwandt, Referentin der Bemer Group, erklärt: „Das Gerät verbessert die eingeschränkte Pumpbewegungen der kleinen und sehr kleinen Gefäße.“Es sorge für eine bedarfsgerechte Verteilung im Netzwerk der Blutgefäße. Nach einigen Minuten werden die Ohren von Laura-Marie etwas rot, ebenso ihre Wangen. „Viele Sportler nutzen die Geräte“, sagt Schwandt.
Auf dem Weg nach draußen sprechen Mitarbeiterinnen von „Denn‘s Biomarkt“Gäste in der Passage an. „Möchten Sie mal probieren? Das ist Fenchelsalat mit Käse.“Daneben liegen kleine Schnittchen mit verschiedenen Aufstrichen — natürlich getreu dem Motto: „Alles Bio“.
Rückengesundheit und bessere Blutzirkulation