Thüringische Landeszeitung (Jena)

Eisbären Berlin erzwingen siebtes Spiel um die Meistersch­aft

Erstmals verliert Red Bull München in der Finalserie der Deutschen EishockeyL­iga ein Auswärtssp­iel. Jetzt geht es in eigener Halle um alles

- VON MARCEL STEIN

BERLIN. Nach Abpfiff standen die Fans in der Mercedes-Benz Arena, wollten nicht nach Hause gehen. Sie feierten ihre Helden, die das letzte Heimspiel dieser Saison in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) zu einem unvergessl­ichen gemacht hatten. Fast aussichtsl­os lag der EHC Eisbären in der Finalserie gegen Red Bull München 1:3 zurück. Doch auch die zweite Chance der Bayern, den dritten Titel in Folge zu gewinnen, vereitelte­n die Berliner. Mit 5:3 (1:1, 1:0, 3:2) glichen die „Best of seven“-Serie zum 3:3 aus und dürfen im entscheide­nden siebten Spiel am Donnerstag in München mit mehr als nur Außenseite­rchancen antreten.

Der Start fiel verhaltene­r aus als in den beiden Partien zuvor. Zwar gingen die Eisbären früh in Führung durch Louis-Marc Aubry (4.), doch die Fehlerverm­eidung behielt vorerst Priorität bei beiden Kontrahent­en. Ohne große Aufregung wechselte der Puck die Seiten, bis er plötzlich im Berliner Netz lag. Die schienen seltsam unbeteilig­t, als Konrad Abeltshaus­er zum 1:1 einschob (9.).

Mit dem Ausgleich wäre Vorsicht auf beiden Seiten erwartbar gewesen. Doch mit der Zeit nahm die körperlich­e Komponente zu, sowohl die Berliner als auch die Gäste versuchten, sich einen Vorteil zu verschaffe­n. Das gelang den Gastgebern. Die gingen durch Nicholas Petersen erneut in Führung (23.).

Das veränderte das Spiel endgültig. Mit einer gewissen Wut reagierte das Team von Don Jackson, es legte nun jede Zurückhalt­ung ab. Rücksicht auf Taktik nahm niemand mehr, wild ging es hin und her. Sowohl die Berliner als auch die Münchner kassierten Strafzeite­n. Das hielt die Spannung auf hohem Niveau, denn gerade die Gefährlich­keit von Red Bull in Überzahl führte zu einigen Chancen. Aber eben nicht zu Toren. Das schien die Übermannsc­haft der letzten drei Jahre mehr zu beschäftig­en, als sie es wahrhaben wollte. Keines ihrer Final-Auswärtssp­iele in dem Zeitraum hatten die Süddeutsch­en verloren. Da schien mit fortlaufen­der Spieldauer mehr und mehr Nervosität aufzukomme­n.

Die 14 200 Zuschauer in der ausverkauf­en Arena spürten das. Sie peitschten die Mannschaft nach vorn. Als Jamie MacQueen zwölf Sekunden nach Beginn des letzten Drittels zum 3:1 traf, brandete riesiger Jubel auf (41.).Und als Daniel Fischbuch mit seinem ersten Treffer in diesen Play-offs das 4:1 erzielte (45.), feierten die Fans bereits die Meistersch­aft. Zwar kam München noch einmal heran, Mads Christense­n (58.) und Jason Jaffray (59.) trafen, aber André Rankel hatte dafür gesorgt, dass es nicht mehr eng wurde (58.). Einen Abschied aus der Saison verhindert­en die Berliner mit diesem großen Auftritt, jetzt können sie diese Spielzeit am Donnerstag in München krönen.

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Titelverte­idiger München am Boden - die Eisbären feiern einen :Sieg im sechsten Spiel. Foto: imago
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Liverpools Mohamed Salah (r.) lässt sich nach dem : von seinen Mitspieler­n feiern. Foto: Reuters

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