Thüringische Landeszeitung (Jena)

Statistik

- VON MICHAEL ULBRICH

JENA. Ihre Weste ist am Ende blütenrein: Ohne Niederlage kamen die Basketball­er von Science City Jena IV, vormals USV Jena I, durch die Saison in der Oberliga – und feierten auch beim Finalturni­er am vergangene­n Wochenende zwei Siege und damit die Titelverte­idigung. Wir sprachen mit dem Trainer Björn Blossey.

Herr Blossey, ist eine Meistersch­aft im Dress von Science City etwas anderes als vor einem Jahr im USVTrikot? Darf ich das Wort ‚Genugtuung‘ verwenden? (Lacht.) Spaß beiseite: Unabhängig von den Vereinsfar­ben ist wichtig, dass das Team im Vordergrun­d steht und nicht Dinge, die abseits davon stehen sollten. Und nur weil es so ist, haben wir das auch so abliefern können.

Haben Sie bei Science City bessere Arbeitsbed­ingungen als noch beim USV?

Die Ausgangsla­gen beim USV vor der vorigen Saison und die bei Science City vor dieser waren grundsätzl­ich gleich. Wir hatten allerdings während der Spielzeit öfter die Möglichkei­t, Kompromiss­e zu schließen. Das heißt: War die Halle besetzt, wurde Rücksprach­e gehalten und unkomplizi­ert eine Alternativ­e angeboten. Es hat sich immer jemand gedreht und wir haben kurzfristi­g eine Antwort bekommen. Das Vertrauen, was wir hier spüren, war ja auch ein Grund für den Wechsel dieses Teams zu Science City. Beim USV gab es immer bürokratis­che Hürden, kurzfristi­ge Rücksprach­en oder Änderungen waren kaum möglich. Bei Science City werden wir wertgeschä­tzt, man hat sich auf uns gefreut, als wir geschlosse­n rüberkamen.

Was ist die Stärke der Mannschaft?

Die Mannschaft an sich. Alle haben den gleichen Anspruch: besser zu werden. Deshalb sind wir in dieser Saison im Vergleich zur vorigen noch besser geworden. Das ist eine reine Charakterf­rage und hat erst an zweiter Stelle etwas mit Basketball zu tun.

Gibt‘s Schwächen?

Die sind perspektiv­isch. Wir sind eine Studentenm­annschaft, die eine entspreche­nde Fluktuatio­n hat. Er gehört zu den konstanten Leistungst­rägern: Stephan Schmuck (links). Science City IV gegen BC Erfurt II 49:65 Jena: Friedrich, Hennecke (2), Heinsdorff (2), Möller (11), Saygin (13), Müller (6), Gregor Blossey (1), Kuehl (10), Karliczek (Kapitän/3), Schmuck (10), Stark (2), Herold (5).

Reden wir über das vergangene Wochenende. War das Halbfinale gegen Erfurt schon das entscheide­nde Spiel? Gotha war unerwartet ähnlich schwierig wie Erfurt, da dort der Auf seine Treffsiche­rheit ist Verlass: Taylan Saygin (rechts) im Finalspiel gegen Gotha. Science City Jena IV gegen Gotha III 66:86 Jena: Friedrich (6), Hennecke (6), Möller (6), Saygin (25), Müller (6), Gregor Blossey (2), Kuehl (9), Karliczek (Kapitän/2), Schmuck (22), Stark (2), Herold.

eine oder andere aus dem Regionalli­ga-Kader dabei war. Aber auch bei Erfurt haben alle schon mal in der Regionalli­ga gespielt. Insofern waren das zwei harte Brocken, die wir nur aus dem Weg räumen konnten, weil wir die notwendige Konstanz haben. Wir haben es durchgezog­en, das macht mich stolz.

Nun steht noch das Pokalfinae an ...

.. was wir gewinnen wollen. Wir wollen wieder Doublesieg­er werden. Wir wissen, wie Erfurt tickt und haben selbst noch nicht alles ausgeschöp­ft. Ich rechne mit einer harten Begegnung. Rufen wir ab, was wir bisher gezeigt haben, geht der Pokal an uns.

Könnten Sie sich vorstellen, bei Science City auch andere Aufgaben zu übernehmen? Das kommt für mich nicht infrage. So, wie es ist, passt es für mich. Wir sind eine funktionie­rende Mannschaft und der Aufwand hält sich im Rahmen.

Und Sie haben mit Stephan Schmuck einen prima SpielerCoT­rainer ...

(Lacht.) Stimmt. Und da sind noch ein, zwei mehr, die mir viel abnehmen, mir helfen. Das läuft wie am Schnürchen.

Gab es schon Gratulatio­nen vom USV Jena?

(Lacht.) Jetzt freuen wir uns auf das Pokalfinal­e in der USV-Halle. Im vergangene­n Jahr haben die Damen vom USV den Pokal geholt, wir waren da, haben sie unterstütz­t und auch gratuliert. Vielleicht kommt es ja dieses Jahr zur gegenseiti­gen Wertschätz­ung. Denn unabhängig von persönlich­en Auseinande­rsetzungen und Streitigke­iten sollte man sich immer darüber freuen, wenn sich Leute im Thüringer Basketball engagieren, Herzblut reinlegen. Und das sollte man wertschätz­en – egal, welches Emblem man auf der Brust trägt.

 ?? Fotos (): Thomas Corbus ?? Der neue Thüringer Meister ist der alte im neuen Gewand: Die Basketball­er von Science City Jena IV um ihren Trainer Björn Blossey (rechts) haben ihren Titel verteidigt.
Fotos (): Thomas Corbus Der neue Thüringer Meister ist der alte im neuen Gewand: Die Basketball­er von Science City Jena IV um ihren Trainer Björn Blossey (rechts) haben ihren Titel verteidigt.
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