Thüringische Landeszeitung (Jena)
Artistenmut und Film gegen Handymissbrauch
Der Landkreis ehrt Schüler aus Kahla und Stadtroda für zukunftsweisende Schulprojekte mit dem Förderpreis 2018
EISENBERG/KAHLA. Viele junge Gesichter waren gestern Abend im Kaisersaal im Eisenberger Schloss. Der Grund: Zur letzten Sitzung des Kreistages vor den Sommerferien hat Landrat Andreas Heller (CDU) den diesjährigen Förderpreis für zukunftsweisende Schulprojekte an Schüler aus Schulen des SaaleHolzland-Kreises überreicht.
Das Preisgeld von 1000 Euro teilen sich diesmal drei Schulen aus dem Kreis. Mit dem ersten Preis und jeweils 350 Euro sind das Staatliche Förderzentrum „Siegfried Schaffner“und die „Altstadtschule“Kahla ausgezeichnet worden. Sie hatten sich mit Erfolg mit ihrem gemeinsamen Projekt „Kannst Du nicht war gestern“um den diesjährigen Preis beworben.
Die 120 Schüler beider Kahlaer Schulen hatten sich den Traum vom Artisten in der Zirkusmanege selbst erfüllt. Gemeinsam mit dem „Circus Zapp Zarap“aus Leverkusen war das Projekt „Kannst Du nicht war gestern“ins Leben gerufen worden. Spielerisch arbeiteten sich die Schüler in die Zirkuswelt ein. In 14 Workshops konnten die Kinder ihre Talente beim Hula Hoop, Diabolo, der Clownerie oder Zauberkunst ausprobieren.
„Dabei war es wichtig, kein Kind auszugrenzen. Bildungsniveau und soziale Herkunft spielten keine Rolle“, würdigte Landrat Heller in seiner Laudatio die Umsetzung des Projekts. Dieses habe allen die Chance eröffnet, Teilhabe, Kreativität, Stolz und Begeisterung zu erleben. Gegenseitige Unterstützung, Vertrauen und Achtung waren dabei von besonderer Bedeutung. Ein „Kann ich nicht“sollte der Vergangenheit angehören. Jeder Schüler fand seinen Platz im Zirkusteam. Zur großen Abschlussshow konnten Familien, Freunde und Bekannte das Können der jungen Artisten bewundern und mit viel Applaus honorieren.
Der zweite Förderpreis, verbunden mit 300 Euro Preisgeld, ging gestern an die Regelschule „Auf der schönen Aussicht“Stadtroda. Schülerinnen der siebten Klasse hatten die Förderpreis-Jury mit ihrem Filmprojekt zum Tag der seelischen Gesundheit in der Digitalen Welt überzeugt, das am 19. Oktober vorigen Jahres im Asklepios Fachklinikum vorgeführt wurde. Mit ihrem Film zum Tag der seelischen Gesundheit gingen die Schülerinnen gemeinsam mit dem Jugendsozialarbeiter Ralf Scheibe der Frage nach: Wie wirkt sich die digitale Dauerpräsenz im Internet und in den sozialen Medien auf die seelische Gesundheit Jugendlicher aus? Im entstandenen Film geht es um die Handynutzung in der Schule, Erfahrungen mit Mobbing und um das Aufzeigen von Lösungsstrategien.
Dafür hatten die Schülerinnen Umfragen an der Schule gestartet, im Internet nach lösungsorientierten Filmen gesucht und über eigene Erfahrungen gesprochen. Daraus entstand das Drehbuch, nachdem sie den Film in der Schule gedreht hatten. Die Schulleitung unterstützte mit Technik, ein Vater beim Filmschnitt und der Filmmusik und die 10. Klasse mit Plakaten zum Tag der seelischen Gesundheit.