Kunstwerk „Das Luftschiff“im richtigen Rahmen

Vor 40 Jahren entstand das Bild aus Keramikkacheln, das zur Visitenkarte eines Wohngebäudes in Lobeda wurde

JENA. Vor 40 Jahren wurde der Wohnblock Liselotte-Herrmann-Straße 14 a, b, c in Lobeda-Ost errichtet. An die Fassade wurde Anfang der 1980er Jahre ein Bild aus Keramikkacheln angebracht, das die gebürtige Jenaerin und Kunsthandwerkerin Ulli Wittich-Großkurth entwarf. „Das Luftschiff“, so der Name des Fantasiebildes, ist über all die Jahre zur Visitenkarten des Hauses geworden.

Jedoch musste das Kunstwerk irgendwann von der Wand, an der ein Aufzug angebaut werden sollte, entfernt werden. „Uns war von Anfang klar, dass wir das ‚Luftschiff‘ als Markenzeichen des Hauses erhalten müssen“, sagt Jakob Hartmann, Vize-Abteilungsleiter im Bereich Technik bei der Wohnungsgenossenschaft „Carl Zeiss“. So überlegte man dort nicht lang: Das Bild, das 2010 restauriert worden war, wurde abgebaut. Vor dem Eingang 14a errichtete die WG „Carl Zeiss“eine neue Wandscheibe, auf der das „Luftschiff“einen Platz fand. Der Sohn der Künstlerin Ulli Wittich-Großkurth, Lorenz Wittich, gestaltete passend zum Bild neue Kacheln, die das „Luftschiff“nun auch wieder in den richtigen Rahmen setzen.

Der Fünfgeschosser Typ WBS 70 mit insgesamt 45 Wohneinheiten ging in den letzten Monaten in die Kur: Außer dem Aufzugsanbau wurden die Versorgungsstränge ausgetauscht, Bäder modernisiert, Balkone abgerissen und durch größere Balkone ersetzt.

Die Künstlerin Ulli WittichGroßkurth, die am Wochenende ihren 86. Geburtstag feiert, freut sich, dass ein kleiner Teil ihrer Werke erhalten bleibt und gepflegt wird. „Das war immer mein Antrieb: Etwas Bleibendes für die Menschen zu schaffen, an dem sie sich erfreuen und mit dem sie sich identifizieren. Ich bin sehr gerührt, dass viele Leute heute noch immer meine Werke mögen und zu schätzen wissen“, sagt die Künstlerin und beschreibt sich selbst als einen unruhigen Geist mit noch immer unzählig vielen Ideen.

Künstlerin feiert ihren 86. Geburtstag

Ulli Wittich-Großkurth hat nach wie vor unzählig viele Ideen. Foto: WG „Carl Zeiss“