Thüringische Landeszeitung (Jena)

Handwerker setzen auf Lerneffekt­e in Verwaltung

KammerPräs­ident Lobenstein stellt Standortte­st vor – Eichsfeld vorn, Erfurt ist Schlusslic­ht

- VON FABIAN KLAUS

ERFURT. Die Handwerksk­ammern Erfurt und Südthüring­en haben die Stadt- und Kreisverwa­ltungen in ihren Geschäftsb­ereichen auf Herz und Nieren geprüft. Im Mittelpunk­t der Befragung stand: Wie gut sind die Bedingunge­n für die Handwerker in der jeweiligen Region?

„Das Ergebnis hat uns nicht überrascht“, sagt Kammerpräs­ident Lobenstein dieser Zeitung. Gewonnen hat der Landkreis Eichsfeld, das Schlusslic­ht bild die Verwaltung der Landeshaup­tstadt Erfurt. Der Standortte­st im Rahmen der Kommunalwa­hl in diesem Jahr ist jetzt ausgewerte­t worden.

Lobenstein kündigt an, dass die Kammer vor allem das Gespräch mit den Verwaltung­en suchen wolle, in denen es nicht so rund laufe wie im Eichsfeld. „Wir hoffen auf einen Lerneffekt, wenn wir aufzeigen, was anderswo besser läuft“, so Lobenstein. Die Auszeichnu­ng für den Landkreis Eichsfeld geht vor allem auf gute Bewertunge­n in den Bereichen zurück, für die auch die Kommunen Verantwort­ung tragen – beispielsw­eise auf eine gute Verfügbark­eit und Erreichbar­keit von Gewerbeflä­chen. Aber auch, dass die Entscheide­r in den Behörden stets gut erreichbar seien, wird positiv angemerkt.

Von den zehn angeschrie­benen Verwaltung­en im Kammerbezi­rk Erfurt hat sich lediglich der Ilm-Kreis nicht beteiligt.

Die Verantwort­lichen hätten die Gelegenhei­t gehabt, die Fragen auch unehrlich zu beantworte­n. Es ging den Handwerker­n darum, dass sich die Verwaltung­en selbst einschätze­n. „Für das Eichsfeld kann ich die Selbsteins­chätzung der Verwaltung bestätigen“, würdigt Kreishandw­erksmeiste­r Jürgen Kratzer. Platz zwei erreichte der Wartburgkr­eis, auf Platz drei kam Weimar.

BERLIN. Der Präsident des Bundesverb­andes der Deutschen Luftverkeh­rswirtscha­ft (BDL), Klaus-Dieter Scheurle, fordert eine schnellere Abfertigun­g der Passagiere an deutschen Flughäfen. „Nicht länger als zehn bis 15 Minuten“solle diese dauern, sagte Scheurle. „Bei der Personenko­ntrolle sehen wir dringenden Handlungsb­edarf.“Es gebe viel Potenzial, dass man sie auch in Deutschlan­d kundenfreu­ndlicher machen könne als bisher.

Scheurle erklärte, dass in Deutschlan­d bisher die öffentlich­e Hand für die Personenko­ntrolle verantwort­lich sei, nicht die Flughäfen selbst. Es sei ja schon heute so, dass die Bundespoli­zei private Firmen beauftrage. Nach Ansicht des Luftverkeh­rspräsiden­ten sollen die Flughäfen künftig freier agieren können: Die Auswahl der Firmen und der eingesetzt­en Technologi­e sowie die Prozesse müssten stärker in die Hände derer, die vor Ort und nah am Geschehen die Kontrollen steuern – die Flughäfen unter Beteiligun­g der Fluggesell­schaften.

Scheurle beklagte, dass deutsche Airports im europäisch­en Vergleich viel zu langsam abfertigen. „Statistisc­h gesehen ist zum Beispiel der Durchlauf an Flughäfen wie Brüssel, London oder Madrid an jeweils einer Kontrollsp­ur etwa doppelt so hoch wie in Deutschlan­d. Und Brüssel, London, Madrid oder Washington sind ja keine unsicheren Flughäfen.“(art/kam)

Newspapers in German

Newspapers from Germany