Thüringische Landeszeitung (Jena)
Wirtschaft gegen zusätzlichen Feiertag
Rotrotgrüne Pläne als „teuer und unnötig“kritisiert
ERFURT. Die Thüringer Wirtschaft lehnt den von den rot-rotgrünen Koalitionsfraktionen geplanten zusätzlichen Feiertag in Thüringen ab. Ein solches Vorhaben, das „die sozialen Beziehungen zwischen Kindern und Eltern in den Mittelpunkt stellt ist nicht nur teuer, sondern auch unnötig. Alle Sonn- und Feiertage haben den Zweck, sich Familie und Kindern zu widmen, weshalb jetzt noch ein 63. Tag nötig ist, erschließt sich nicht“, sagte der Hauptgeschäftsführer des Verbands der Wirtschaft, Stephan Fauth, im Gespräch mit dieser Zeitung. Berechnungen zufolge werde sich die Wertschöpfung in Thüringen durch einen zusätzlichen Feiertag um etwa 72 Millionen Euro jährlich verringern.
Bei der Industrie- und Handelskammer Erfurt ist zwar die Meinungsbildung noch nicht abgeschlossen. Dort müssten sich die zuständigen Gremien noch abstimmen. Nach Informationen dieser Zeitung sehen aber auch die Kammern den Vorstoß kritisch. Ein zusätzlicher Feiertag führe zur Verringerung der Wirtschaftsleitung.
Im Wirtschaftsministerium spricht man dagegen von einen „Akt der Gleichstellung gegenüber anderen Bundesländern“, von denen viele mehr Feiertage als Thüringen aufwiesen. Der Freistaat liegt mit neun beziehungsweise zehn Feiertagen (Fronleichnam im Eichsfeld) etwa im Mittelfeld. Die Landtagsfraktionen von Linken, SPD und Grünen planen, ab nächstem Jahr den 20. September als Weltkindertag zu einem gesetzlichen Feiertag zu machen. Die Auswirkungen auf die Wirtschaft seien vertretbar, wird im Entwurf eines entsprechenden Gesetzes argumentiert.
WEIMAR. Für den mit 41 Jahren bei einem Reitunfall gestorbenen Erbprinz des Adelshauses Wettin, Prinz Georg Constantin, soll es in Weimar eine öffentliche Trauerfeier geben. Das gab das Oberhaupt des Adelshauses, Michael Prinz von Sachsen-Weimar-Eisenach, Herzog zu Sachsen, am Donnerstag bekannt.
Die Trauerfeier soll am 2. Juli in der Herderkirche unter der Leitung von Pfarrer Axel Kramme stattfinden. Ob der Prinz auch in Weimar beigesetzt wird, steht noch nicht fest.
Prinz Georg Constantin war am Samstag in England bei einem Reitunfall ums Leben gekommen. 2015 hatte er die Britin Olivia Rachelle in Weimar geheiratet, mit der er in England lebte. In einer Mitteilung der Stadt hieß es, der Prinz sei erst in der vergangenen Woche in Weimar gewesen, um auch wegen des 200. Geburtstages seines Vorfahren Carl Alexander Gespräche zu führen. In Weimar habe der Prinz auch einen kleinen Nebenwohnsitz gehabt.
Bis auf Weiteres soll die Tochter von Prinz Michael, Leonie Prinzessin von Sachsen-Weimar-Eisenach, Herzogin zu Sachsen, Gräfin Wettin (31) kommissarisch die Rechte und Pflichten des gestorbenen Prinzen als designiertem Hauschef wahrnehmen. (dpa)