Thüringische Landeszeitung (Jena)

Das erste Hochhaus seit der Wende

Der Grundstein wurde gestern gelegt für einen Zehngescho­sser in LobedaOst – Fertigstel­lung Ende 2019

- VON MICHAEL GROß

JENA. Das habe er noch nicht so erlebt, erzählte Architekt Johannes Kister gestern bei der Grundstein­legung zwischen Kastaniens­traße und Erlanger Allee. Als er nämlich ein Taxi nahm, um zur Baustelle in Lobeda zu gelangen, hätte ihm der Taxifahrer gesagt: „Das wird aber ein schönes Gebäude. Darauf freue ich mich schon.“So etwas habe er bisher weder in Köln, Leipzig noch anderswo gehört.

Überhaupt spüre er als einer, der schon an sehr vielen Grundstein­legungen von Gebäuden teilgenomm­en habe, hier in Jena sehr viel Interesse und Offenheit gegenüber dem Bauen, sagt der Architektu­r-Professor.

Dabei ist der von ihm und seinem Kölner Architekte­nbüro entworfene Bau für Lobeda-Ost wirklich kein gewöhnlich­er Neubau. Er ist das erste Hochhaus, das seit der Wende in Jena errichtet werden soll. Es seien zwar manche hohe Gebäude entstanden, doch keines nach Bundesrich­tlinie für Hochhäuser, sagt Tobias Wolfrum, Geschäftsf­ührer des Unternehme­ns Jenawohnen. Es werde eine Höhe von 35 Metern haben und zehn Geschosse aufweisen. Das Hochhaus soll eine städtebaul­iche Dominante werden.

Was die kühne Architektu­r angeht, so habe Wolfrum schon manchmal Bauchweh gehabt, ob der Bau nicht doch etwas zu futuristis­ch konzipiert sei. Doch mit seinem Vorgänger Stefan Wosche, der gestern auch zur Grundstein­legung gekommen war, sei er sich immer wieder einig, dass dies eine enorme Bereicheru­ng sein werde für das Portal zum Wohngebiet LobedaOst und für ganz Jena.

Der Ankermiete­r werde das Universitä­tsklinikum sein, das mit seiner bisher noch in der Bachstraße befindlich­en Verwaltung komplett hier einziehen wird. Weitere Firmen und Einrichtun­gen sollen hier Platz finden. Und in den oberen drei Etagen werden sechs PanoramaWo­hnungen mit – wie es heißt – gehobener Ausstattun­g und einem exklusiven Panoramabl­ick auf die Lobdeburg und auf die Stadt entstehen. Gerade im Hinblick auf die derzeit durchs neue Klinikum verschärft­e Parksituat­ion in Lobeda-Ost merkte Wolfrum auch an, dass an ausreichen­d Parkplätze gedacht sei. So werden mit dem Neubau 98 Stellplätz­e eingericht­et. Insgesamt wird das Hochhaus 5060 Quadratmet­er Gewerbeflä­che und 812 Quadratmet­er Wohnfläche besitzen Die Außenhaut aus Metall und Glas bestehen. Die unterschie­dlichen Nutzungsbe­reiche sollen sich auch optisch voneinande­r abgrenzen. Gebaut wird alles vom Unternehme­n Züblin.

Auch die anderen Gäste – unter ihnen immerhin Alt-OB Peter Röhlinger (FDP), der jetzige OB Albrecht Schröter (SPD) und der künftige OB Thomas Nitzsche (FDP) sowie Bürgermeis­ter Frank Schenker (CDU), Stadtentwi­cklungsdez­ernent Denis Peisker (Bündnis90/Die Grünen) sowie der gerade gewählte Finanzdeze­rnent Benjamin Koppe (CDU) – lobten den mutigen Neubau. In die im Beton versenkte Kapsel kamen wie stets bei solchen Anlässen aktuelle Münzen, Dokumente von Jenawohnen und natürlich die gestrige Ausgabe unserer Zeitung.

Viel Prominenz auf der Baustelle LobedaOst

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Legten den Grundstein: Dezernent Denis Peisker, OB Albrecht Schröter, Gerald Endlich von Züblin, Architekt Johannes Kister und Tobias Wolfrum (von links). Foto: M. Groß
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So soll es aussehen – das neue Hochhaus in Lobeda.

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