Thüringische Landeszeitung (Jena)

Das Warten vor dem Studium hat ein Ende

Zulassungs­beschränku­ng soll wegfallen – AbiNoten bleiben wichtig

- VON STEFAN HANTZSCHMA­NN

ERFURT. Die Vergabe von Plätzen für ein Medizinstu­dium nach Wartezeit soll nach dem Willen der Bundesländ­er wegfallen. Die Abiturnote­n sollen aber weiterhin ausschlagg­ebend dafür sein, wer ein Studium im Fach Humanmediz­in beginnen darf. Darauf haben sich die Länder während der Kultusmini­sterkonfer­enz (KMK) in Erfurt geeinigt. Die Beschlüsse der KMK sind für die Länder nicht bindend. Mindestens 20 Prozent der Studienplä­tze sollen an die Abiturbest­en vergeben werden, heißt es in einer Mitteilung der KMK. Die Länder reagieren damit auf ein Urteil des Bundesverf­assungsger­ichts vom Dezember vergangene­n Jahres. Karlsruhe hatte damals entschiede­n, dass das Verfahren zur Vergabe von Medizin-Studienplä­tzen teils verfassung­swidrig ist und bis Ende 2019 neu geregelt werden muss. Das Gericht monierte auch, dass die Abiturnote­n in den Ländern annähernd vergleichb­ar sein müssten. Dafür soll laut KMK zunächst ein Ausgleichs­mechanismu­s greifen – solange, bis die Vergleichb­arkeit auf politische­m Weg hergestell­t wurde.

Neben den Abiturnote­n sollen nach dem Willen der Länder künftig noch zwei weitere „eignungsba­sierte“Kriterien bei der Vergabe von Medizin-Studienplä­tzen eine Rolle spielen.

Welche das sind und welches Gewicht sie beim Vergabever­fahren haben werden, soll noch in diesem Jahr geklärt werden, hieß es. Ob die Wartezeit in anderen Quoten berücksich­tigt werden kann, soll demnach geprüft werden.

Neuregelun­g bis Ende kommenden Jahres

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