70 Beleidigungen gegen Polizisten

CDUInnenpolitiker Walk sammelt Meldungen zu „ACAB“Schmierereien und stößt auf große Resonanz

ERFURT. Ein Lob geht zunächst an den Thüringer Innenminister: „Es war gut, dass Georg Maier (SPD) öffentlichkeitswirksam eine der vielen Schmierereien beseitigt hat.“Das sagt der CDU-Innenpolitiker Raymond Walk mit Blick auf die thüringenweit zahlreich an Hauswänden und anderswo prangenden Polizeibeleidigungen „ACAB“, was so viel bedeutet wie „Alle Polizisten sind Bastarde“.

Gleichzeitig fordert Walk aber, dass die Aktion des Ministers nicht zu einer reinen Werbeaktion verkommt. „Diese Ambition muss fortgeführt werden“, sagt der Unionspolitiker. Er ging in den vergangenen Tagen voran und forderte die Thüringerinnen und Thüringer auf, mitzuteilen, wo sich beleidigende Schmierereien befinden, um diese dann dem Innenministerium zu übermitteln.

In wenigen Tagen sind bereits mehr als 70 Meldungen im Büro des Abgeordneten eingegangen. „Die umfangreichen Rückmeldungen zeigen mir, dass diese Beleidigungen unserer Polizisten die Menschen im Freistaat empören und sie diese Schmierereien nicht einfach hinnehmen wollen, sondern sich aktiv für die Entfernung einsetzen“, schlussfolgert Walk daraus.

Sein Büro nimmt die Meldungen unter der E-Mail-Adresse graffiti@raymondwalk.de entgegen.

Angestoßen hatte die Debatte vor einigen Wochen Thüringens Innenminister, der sich öffentlichkeitswirksam zunächst via Facebook über die Schmierereien echauffierte und dann selbst zur Malerrolle griff, um ein großes Graffito an einer Erfurter Hauswand zu beseitigen.

Foto: Kai Mudra Ein Hausgemälde in Erfurt, das Polizisten in inniger Umarmung zeigt, wurde mit dem „ACAB“-Schriftzug verschandelt.