Thüringische Landeszeitung (Jena)
Riesenfreude über Riesenscheck für „Klex“
Jenoptik unterstützt die Lobedaer Einrichtung mit 10 000 Euro
JENA. „Na, da holen wir mal den Scheck nach vorn“, sagte Stefan Traeger, Vorsitzender der Jenoptik, am frühen Donnerstagnachmittag.
Eine Sekunde später hielt er das überdimensionale Dokument in seiner rechten Hand und erblickte eine überrascht schauende Cornelia Kaulfuß, Projektleiterin im Kinder- und Jugendzentrum „Klex“in Lobeda-West.
„Ach, Frau Kaulfuß! Sie kannten wohl die Summe noch gar nicht, die sie jetzt gleich bekommen? Es sind am Ende 10 000 Euro geworden. Das ist ein richtig tolles Ergebnis. Wir können den Dank natürlich nur weitergeben an alle Spender, die das Geld vor, während und nach unserem Neujahrsempfanges am 6. Februar überwiesen haben“, sagte Traeger.
Seit 1997 organisiert das weltweit agierende Unternehmen aus Jena diese etwas andere Form des Sponsorings. Das Kinderund Jugendzentrum profitiert bereits zum zweiten Mal vom Spendenaufruf für wohltätige soziale Zwecke. „Das ist aber schon die Ausnahme, dass das ‚Klex‘ wieder an der Reihe gekommen ist“, sagte Traegers Kollegin aus dem Marketing-Bereich, Marlies Wünscher. „Vor 12 oder 13 Jahren wurde das Haus das erste Mal berücksichtigt. Es spricht aber für die unglaublich wichtige Arbeit, die von den Leuten wie Frau Kaulfuß Tag für Tag geleistet wird. Der Verein bietet Kindern im Alter von 8 bis 14 Jahren und auch deren Eltern vielfältige Freizeitund Beschäftigungsmöglichkeiten. Wir sind Jahr für Jahr auf der Suche nach Projekten, nach Einrichtungen, die wir auf diesem Weg unterstützen“, sagte Wünscher.
Stefan Traeger, seit Dezember 2016 an der Spitze des JenoptikKonzerns, hat eine eigene Jenaer Vergangenheit, wie er am Donnerstag verriet. „Ich kenne Lobeda. Ich kenne den Stadtteil sehr gut. Ich bin hier aufgewachsen. Von 1974 bis 1978 habe ich die damalige POS besucht. Dann sind meine Eltern und ich umgezogen in Richtung Stadtzentrum. Das Abitur habe ich auf der EOS abgelegt, an der Erweiterten Oberschule Johannes R. Becher“, sagte Traeger.
Sein weiterer beruflicher Weg führte ihn unter anderem nach Kalifornien, nach England, in die Schweiz. Jetzt ist er wieder in Jena. Traeger wirkte sehr interessiert. Er fragte Kaulfuß fast schon Löcher in den Bauch über die Einrichtung, über die Kinder und über die Arbeit vor Ort. „Integration und Inklusion sind heutzutage zwei ganz wichtige Bereiche. Ich finde es klasse, dass sich das ‚Klex‘ dafür engagiert. Diese Arbeit kann man nicht hoch genug würdigen. Ich finde, dass das Geld den richtigen Empfänger bekommen hat“, sagte der prominente Gast.
Die fünfstellige Euro-Summe ist bereits gut verplant. Laut Kaulfuß wurden schon neue Bälle für alle möglichen Ballsportarten gekauft. In den Sommerferien plant das „Klex“vom 23. bis 27. Juli eine Fahrt für Kinder in die Jugendherberge nach Plothen – mit Fahrrädern.
Und dann ist die Küche im „Klex“in die Jahre gekommen. „Die hat 15 Jahre auf dem Buckel. Die muss dringend saniert werden. Die Küche ist in unserer Arbeit ein ganz wichtiger Ort zur Kommunikation“, sagte Kaulfuß.