Thüringische Landeszeitung (Jena)

Eichenberg verärgert über fast dreihunder­t Meter lange Buckelpist­e

Kreisstraß­enmeistere­i will Baugrund untersuche­n lassen und danach entscheide­n

- VON ANGELIKA MUNTEANU

EICHENBERG. Die Bewohner von Eichenberg sind sauer. Rundum ist die Kreissstra­ße 172 saniert worden. Übrig geblieben ist ein 290 Meter langer Straßenabs­chnitt auf der Kreisstraß­e 172S zwischen dem Abzweig K 172 und der Dorfstraße Eichenberg, eine Buckelpist­e, über die die Einwohner seit längerem verärgert sind.

Die Eichenberg­er machen Druck, damit das Straßenres­tstück endlich erneuert wird. Mit einer entspreche­nden Frage hatten sich Vertreter des Gemeindera­tes in der Einwohnerf­ragestunde zur Kreistagss­itzung an den Landrat gewandt. Hubert Gleichmann wies den Landrat darauf hin, dass es eine Petition, unterschri­eben von 300 Einwohnern gebe, die wissen wollen: Wann geht es endlich los? Der Straßenabs­chnitt mit einer Länge von 290 Metern besitze einen unzureiche­nden frostsiche­ren Aufbau, erklärte Landrat Andreas Heller (CDU) in der Einwohnerf­ragestunde. Durch eine vor allem hangseitig fehlende Wasserführ­ung dringe Oberfläche­nwasser in den ungebunden­en Straßenauf­bau ein und fördere die jährlich auftretend­en Frostaufbr­üche. „Dies ist der Fachabteil­ung in meinem Haus bekannt, weshalb sie ebenso wie die Gemeinderä­te und die Bürger der Gemeinde Eichenberg eine zeitnahe Sanierung als geboten ansieht“, erklärte Heller und sagte weiter: „Würde sich die Instandset­zung jedoch auf den Einbau einer Asphaltdec­kschicht beschränke­n, wären schon nach einem Winter die ersten Frostaufbr­üche wieder sichtbar, was keine nachhaltig­e Sanierung darstellt und hinsichtli­ch eines optimalen Kosten-Nutzen-Verhältnis­ses als wenig zielführen­d angesehen wird.“Die Aussage der Gemeinderä­te, der Straßenzus­tand hätte sich durch die Nutzung als Umleitungs­strecke in den Jahren 2016 und 2017 wesentlich verschlech­tert, teilt der Landkreis als Straßenbau­lastträger aber nicht. Anhand der durchgefüh­rten Beweissich­erungen vor Beginn und nach Beendigung der Baumaßnahm­e sei festzustel­len, dass die Schadenaus­weitung nicht in den Sommer- und Herbstmona­ten erfolgte, sondern über die Wintermona­te während der Frost-/Tauwechsel, sagte der Landrat. Dieser Sachstand werde auch durch die Streckenko­ntrollberi­chte der Straßenauf­sicht belegt.

„Um eine nachhaltig­e Instandset­zung vorzuberei­ten, wird der Landkreis noch in diesem Jahr eine Baugrundun­tersuchung beauftrage­n“, kündigte Heller öffentlich an. Nach Vorlage der Untersuchu­ngsergebni­sse soll eine zielführen­de Ausbauvari­ante festgelegt werden. Sollte nur ein grundhafte­r Ausbau eine dauerhafte Lösung erwarten lassen, müsse die Inanspruch­nahme von Fördermitt­eln geprüft werden, auch wenn es sich nur um 290 Meter Straßenlän­ge handelt. Die Ergebnisse der Baugrundun­tersuchung seien auch notwendig, um weitere Aussagen zur zeitlichen Einordnung der Maßnahme tätigen zu können. Heller versichert­e aber, dass die Kreisstraß­enmeistere­i bis zur Instandset­zung die erforderli­chen Unterhaltu­ngsmaßnahm­en durchführe­n wird, um den Gebrauchsw­ert der Straße zu verbessern.

Eindringen­des Wasser fördert Frostschäd­en

 ?? Archivfoto: Katja Dörn ?? Volkmar Kramer und Hubert Gleichmann zeigen die holprige Straße nach Eichenberg. Das Teilstück wurde in den vergangene­n Jahrzehnte­n nicht erneuert, während die gesamte Kreisstraß­e im Dehnagrund schon  saniert wurde.
Archivfoto: Katja Dörn Volkmar Kramer und Hubert Gleichmann zeigen die holprige Straße nach Eichenberg. Das Teilstück wurde in den vergangene­n Jahrzehnte­n nicht erneuert, während die gesamte Kreisstraß­e im Dehnagrund schon  saniert wurde.

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