Thüringische Landeszeitung (Jena)
Uni bildet mehr Lehrer aus
Erfurter Hochschule stockt Zahl der Studienplätze für Pädagogen auf
ERFURT. Die Universität Erfurt erhöht die Ausbildungszahlen von Pädagogen. Man habe die Studienplätze so aufgestockt, dass in den kommenden Jahren etwa 250 mehr Grundschullehrer und rund 150 Förderpädagogen mehr in den Schuldienst entlassen werden können, so Universitätspräsident Walter BauerWabnegg.
Die Erhöhung dieser Ausbildungskapazitäten kosten die Universität in den kommenden sieben Jahren bis zu 4,5 Millionen Euro. Neben dem Bau des neuen Forschungszentrums und dem Forschungs-und Bildungsprogramm gehöre dieser Bereich zu den Schwerpunkten der universitären Investitionen. „Wir unterstützen damit die Forderung des Bildungsministers nach mehr Ausbildungskapazitäten in der Lehrerausbildung und gehen in die Verantwortung“, so der Präsident. Der Vorsitzende des Kulturministerkonferenz (KMK), Helmut Holter (Linke), hatte unlängst auf die gravierende Zahl von 1500 Lehrern verwiesen, die in den Ostländern jedes Jahr fehlen. Im Bereich der Grundschulen und der Förderpädagogik ist die Situation besonders angespannt.
Die Universität Erfurt ist in Thüringen die einzige Ausbildungsstätte für diese Pädagogen. Allein zum diesjährigen Wintersemester gab es 400 Neueinschreibungen für das Grundschulamt und etwa 110 für Förderpädagogik. Demgegenüber standen mehr als 900, beziehungsweise rund 360 Bewerbungen für diese Fächer. Das zeige, dass der Lehrerberuf für junge Menschen attraktiv ist, es mangele nicht an Interessenten, konstatiert Walter Bauer-Wabnegg. Mit der bereits erfolgten Aufstockung der Studienplätze habe die Universität getan, was ihr aus eigener Kraft möglich ist. Für weitere Kapazitäten brauche man die Unterstützung vom Land.
Es ginge, so der Universitätspräsident, nicht allein um die Zahl der Studierenden, sondern auch um die Qualität ihrer Ausbildung und um Forschungsarbeit. Inklusive Beschulung zum Beispiel erfordere entsprechende neue Lehrinhalte, die wissenschaftlich unterlegt sind.