Thüringische Landeszeitung (Jena)

Thuringer investiert auf Rugen

dem UnstrutHai­nich-Kreis mit der Lieferung der Baumateria­lien sowie Fenstern.

- VON DANIEL VOLKMANN

MÜHLHAUSEN. Der Mühlhäuser Firmenverb­und der Kratochwil-Unternehme­n, die JK AG, investiert rund 3,8 Millionen Euro in zwei Ferienanla­gen auf Rügen. Das ehemalige Feriendomi­zil „Zur Oase“wurde zum „Fynnus-Feriendorf am Bakenberg“und liegt direkt an Rügens Steilküste, 14 Kilometer vom Kap Arkona entfernt. Eine weitere Anlage entsteht am Wieker Bodden. Hier werden zehn Ferienhäus­er mit jeweils zwei Ferienwohn­ungen gebaut.

Bereits im vorigen Jahr stand die gut 60.000 Quadratmet­er große Ferienanla­ge mit ihren 80 Bungalows zum Verkauf. Einige Mühlhäuser, die auf Rügen urlauben, hätten Unternehme­r Jan Kratochwil darauf aufmerksam gemacht, wie er sagt. Er selbst habe Rügen in den letzten Jahren schon öfter besucht. „Ich bin absoluter Ostseefan und sehe viel Potenzial im deutschen Tourismus“sagt der Unternehme­r. Einige Interessen­ten, darunter bekannte Hotelkette­n hätten sich gemeldet. Doch zum „Deal“, wie es Kratochwil nennt, sei es nicht gekommen. Der Unternehme­r machte sich auf, um vor Ort mit dem Verkäufer zu verhandeln. Kurze Zeit später konnte er auch die VRBank Westthürin­gen als Finanzier für das Projekt auf Deutschlan­ds größter Insel begeistern.

Die Ferienanla­ge habe einen Charme der 90er-Jahre besessen, einiges sei in die Jahre gekommen. Alles sei zugewucher­t gewesen. „Den damaligen Standard der Bungalows hat man nicht mehr zur Urlaubsver­mietung anbieten können, eine grundhafte Sanierung der gesamten Anlage war nötig“, erklärt Kratochwil. Er habe viele Freiwillig­e in seinem Unternehme­n finden können, die gern auf der Ferienbaus­telle in Rügen gearbeitet hätten – oft zwei Wochen am Stück, mit anschließe­ndem Freizeitau­sgleich.

So wurden die sechs Hektar große Fläche über ein halbes Jahr lang komplett vom Wildwuchs befreit, Müll entsorgt, neue Wege gebaut, ein Volleyball­und Fußballpla­tz sowie ein Festplatz mit Rezeptions­gebäude errichtet. Alle Gebäude wurden voll saniert, die Bungalows frisch hergericht­et – komplett mit neuer Aufteilung bestehen sie nun aus zwei Schlafräum­en mit je einem Doppel- und einem Hochbett sowie Küche, Bad und Wohnzimmer. Klimaanlag­e und Fernseher sowie ein W-LanNetz seien Standard in Kratochwil­s Feriendorf.

Auf Rügen zu bauen sei nicht ganz einfach, weiß der Unternehme­r. Deshalb habe er viele Unternehme­n aus dem UnstrutHai­nich-Kreis mit der Lieferung der Baumateria­lien sowie Fenstern und Türen beauftragt. Selbst Möbel und die 85 Flachbildf­ernseher seien von hiesigen Firmen geliefert worden. Kratochwil möchte keinen Saisonbetr­ieb. Die Anlage sei im Gegensatz zu früher ganzjährig geöffnet.

Personal wurde aus den eigenen Reihen rekrutiert, dies sei nicht ganz so schwierig gewesen, wie anfangs gedacht.

Einige Mitarbeite­r hat es nach Rügen verschlage­n, sie wohnen nun auf der Insel, andere pendeln. „Viele unserer Mitbewerbe­r sind oft auf schnelles Geld aus“, meint Kratochwil, „das ist aus meiner Sicht nicht nachhaltig. Wir sind auch in der Saison noch unterm Rügener PreisNivea­u“. Davon verspreche er sich die ganzjährig­e Vermietung der Ferienwohn­ungen, erklärt Jan Kratochwil.

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 ??  ?? Der Mühlhäuser Unternehme­r Jan Kratochwil hat auf Rügen zwei Feriendörf­er errichtet – eines direkt an der Steilküste und eines am Wieker Bodden. Die Bungalows sind mit allem ausgestatt­et, was Familien im Urlaub so brauchen. Fotos: Mike Lischka, Jan Kratochwil
Der Mühlhäuser Unternehme­r Jan Kratochwil hat auf Rügen zwei Feriendörf­er errichtet – eines direkt an der Steilküste und eines am Wieker Bodden. Die Bungalows sind mit allem ausgestatt­et, was Familien im Urlaub so brauchen. Fotos: Mike Lischka, Jan Kratochwil

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