Thüringische Landeszeitung (Jena)
Europäisches Erinnerungsmosaik: von Feinden zu Freunden
Stadt widmet sich mit Veranstaltungsprogramm dem Ende des Ersten Weltkrieges, das sich zum 100. Male jährt
JENA. Unterm Motto „Von Feinden zu Freunden“widmet sich die Stadt mit einem „europäischen Erinnerungsmosaik“dem Ende des Ersten Weltkrieges, das sich im November zum 100. Male jährt. Jenakultur-Chef Jonas Zipf verwies am Dienstag auf 21 Veranstaltungen, die sich um den 100. Jubiläumstag der Novemberrevolution am 9. November wie auch um das Kriegsende ranken. Den Auftakt gibt das vom Britten Benjamin Ellin geschaffene Konzertwerk „One before Zero“, das die „Stunde Null“vor der Schlacht an der Somme im November 1916 markiert – die verlustreichste Einzelschlacht des Krieges. Wie bei der Uraufführung 2016 an der Seite des Orchestre de Picardie in Frankreich tritt am 9. November, 20 Uhr, im Volkshaus der Knabenchor der Philharmonie auf, diesmal gemeinsam mit der Jenaer Philharmonie und wieder unter Leitung von Benjamin Ellin. Der Chor der Neun- bis 25Jährigen versinnbildliche, „was es bedeutet, wenn man Väter und Söhne verliert“, sagte Chordirektorin Berit Walther.
Weitere Programmschwerpunkte sind am 10. November die Eröffnung einer multimedialen Ausstellung von jungen Leuten aus Jena und der französischen Partnerstadt Aubervilliers im Rathaus, der 8. Tag der Stadtgeschichte unter der Überschrift „Krieg der Technik und das Gedenken danach“sowie eine Theaterperformance am Friedensbergdenkmal. Dieses „transnationale Theaterprojekt“, so sagte Koordinatorin Anna Dünger, haben der Verein Freie Bühne Jena und Theatergruppen aus dem ukrainischen Czernowitz und aus Aubervilliers seit Herbst 2017 erarbeitet.
Der Kirchenkreis Jena veranstaltet am 11. November einen Gedenkgottesdienst. (ide)