Thüringische Landeszeitung (Jena)
Die Grüninsel gehört jetzt den Kindern
Zwei Spielplätze konnte jetzt die Gemeinde Sulza einweihen – Ein weiteres Projekt für den Feuerwehrverein ist in Planung
SULZA. Ohne Kinder sieht es in einer Kommune ziemlich alt aus. Glücklicherweise ist das Klima auch südlich von Jena einträglich, sodass die Gemeinde Sulza immer wieder neue Einwohner verbuchen kann.
Als nun Bürgermeister Alf Dalibor im vergangenen Jahr die Einwohner bei einer Versammlung fragte, was sie sich wünschen, kam die junge Zielgruppe gleich ins Visier: Spielplätze müssen her, und zwar in beiden Ortsteilen Rutha und Sulza.
Gut, dachte sich der Bürgermeister, das lässt sich doch machen. Im Nachhinein sei diese schnelle Zusicherung doch etwas blauäugig gewesen. „Wir konnten nicht einfach einen Kletterturm und eine Rutsche aufstellen“, berichtet er, denn vorher müssen sicherheitsrechtliche Bedenken für öffentliche Spielplätze beachtet werden.
Also wurde eine Landschaftsarchitektin beauftragt, um die neuen Plätze zu planen. Die Areale waren klar: In Rutha ist die Grüninsel im Dorfmittelpunkt – direkt vor der Fleischerei Wohlgezogen – ein ideales Plätzchen, in Sulza das Gelände beim Feuerwehrlöschteich, der eingezäunt ist.
Eine 65-prozentige Förderung durch Mittel des Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) entlastet die Kommune finanziell. DIN-gerechte Rutschen, Klettertürme und Schaukeln verschlingen von der Planung bis zum Aufbau schon mal 70.000 Euro, von denen die Gemeinde pro Spielplatz im Endeffekt 12.000 Euro trug, rechnet Dalibor vor.
An die Eltern oder ältere Einwohner ist auch gedacht: Sie finden ein Plätzchen unter einer Waldschänke beim Spielplatz.
Die Gemeinde Sulza, der es finanziell durch Gewerbesteuerund Spielbank-Einnahmen relativ gut geht, hat sich für 2019 ein weiteres Projekt vorgenommen: Das Feuerwehrhaus in Rutha soll einen Anbau bekommen, damit sich der Verein nicht mehr in der zugigen Gartenlaube treffen muss. „Wir peilen Frühjahr 2019 an“, sagt Dalibor, wohlwissentlich, dass es knapp werden könnte. „Aber man muss sich Ziele stecken.“