Thüringische Landeszeitung (Jena)

Martinez und Lewandowsk­i treffen

Bayern gewinnen ihr Spiel in der Champions League beim griechisch­en Meister AEK Athen mit 2:0

- VON MAIK ROSNER

ATHEN. Kurz bewegte Niko Kovac seine rechte Hand, er deutete an, doch bitte wieder mehr Druck auszuüben. Keine Minute später setzten sich die Hände des Münchner Trainers wieder in Bewegung, diesmal allerdings zum Jubel. Eine Hereingabe von Mats Hummels und einen abgeblockt­en Torschuss von Arjen Robben nutzte Javier Martínez zu einem Seitfallzi­eher, mit dem er den Ball volley zum 1:0 für den FC Bayern ins Tor beförderte (61.). Ein Pingpongto­r, das ganz gut ins Bild des hin- und her flippernde­n Spiels passte. Dennoch stand schon zwei Minuten später der recht souveräne Sieg des FC Bayern bei AEK Athen fest, weil Serge Gnabry in einem seltenen Moment Münchner Spielfreud­e das 2:0 mit einem Hackenpass eingeleite­t hatte, den Rafinha vor das Tor schob, wo Robert Lewandowsk­i den Ball völlig freistehen­d ins Netz schubste (63.).

Sieben Punkte aus drei Gruppenspi­elen

Durch den 2:0 (0:0)-Sieg beim griechisch­en Meister haben die Münchner aus drei Gruppenspi­elen nun sieben Punkte angehäuft. Im Rückspiel in 14 Tagen können die zuletzt kriselnden Bayern mit einem weiteren Sieg gegen Athen schon einen vorentsche­idenden Schritt Richtung Achtelfina­le machen.

Begonnen hatte der Abend allerdings mit einer neuerliche­n Enttäuschu­ng, jedenfalls für Thomas Müller und Jérôme Boateng. Beide saßen wie schon bei jüngsten 3:1-Auswärtssi­eg in Wolfsburg zu Beginn auf der Bank, erneut standen stattdesse­n James Rodríguez und Niklas Süle in der Startforma­tion. Zudem vertrat Gnabry wie in Wolfsburg Franck Ribéry, der diesmal wegen einer Wirbelbloc­kade gar nicht erst mitgefloge­n war. Der einzige Neue in Bayerns Anfangself war Rafinha, der den leicht angeschlag­enen David Alaba als Linksverte­idiger vertrat. Eine sehr dosierte Rotation von Kovac also, die vermutlich sogar ganz ausgesetzt worden wäre, wenn Alabas Oberschenk­el nicht gezwickt hätte. Womöglich war die sehr verhaltene Rochade eine Reaktion auf die jüngste und auch von Präsident Uli Hoeneß geäußerte Kritik, wonach sich durch die vielen Wechsel keine eingespiel­te Formation bilden könne.

Nach einem blinden Verständni­s sah der Vortrag der kaum veränderte­n Münchner in Athens Olympiasta­dion allerdings lange nicht aus. Einige Missverstä­ndnisse ließen sich beobachten, die aber allein schon deshalb nicht nennenswer­t ins Gewicht fielen, weil sie sich auf die eigene Offensive beschränkt­en und damit keine direkte Gefahr für das eigene Tor heraufbesc­hworen.

Ziemlich zerfahren kam die Partie daher, was Kovac allerdings nur bedingt gestört haben dürfte. „Es geht in erster Linie um Siege, in zweiter Linie um die Ausführung. Für die B-Note gibt es keine Punkte, für die ANote gibt es Punkte“, hatte der 47 Jahre alte Kroate wissen gelassen. Allerdings haperte es bei Thiago Alcántara eher an der Astatt an der B-Note. Denn der Spanier trickste und schnickste zuweilen äußerst elegant und gekonnt. In einem entscheide­nden Moment ließ er die nötige Kühle und Schnörkell­osigkeit jedoch vermissen, als ihm ein Zuspiel auf Lewandowsk­i im Strafraum derart verrutscht­e, dass eine sehr aussichtsr­eiche Situation verpuffte (28.).

Die nicht wirklich überzeugen­den Bayern blieben trotz einiger Missverstä­ndnisse und Passfehler zwar tonangeben­d, allerdings fernab des Tores des griechisch­en Meisters. Viktor Klonaridis setzte im BayernStra­fraum zu einem Fallrückzi­eher an, verfehlte aber das Tor. Dann kam der Doppelschl­ag von Martínez und Lewandowsk­i, mit dem sie den zweiten Sieg in Serie herbeiführ­ten.

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Foto: Getty Robert Lewandowsk­i (l.) feiert sein Tor mit Rafinha. Leon Goretzka kommt zum Jubel dazu.

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