Thüringische Landeszeitung (Jena)

Bühne frei für das Instrument, das der Stimme am nächsten kommt

Cellisten der Jenaer Philharmon­ie wollen morgen zeigen, was das Cello alles kann

- VON MICHAEL GROß

JENA. Nicht erst seit dem Erfolgshit von Udo Lindenberg über das Cello ist das Musikinstr­ument besonders angesagt. Es befindet sich schon lange auf einem Siegeszug in Klassik, Pop und Jazz. Deshalb lohnt es sich schon einmal, dem Cello ein eigenes Konzert zu widmen.

Das meinen jedenfalls die sieben Cellisten der Jenaer Philharmon­ie und wandten sich an Generalmus­ikdirektor Simon Gaudenz mit der Bitte, ein Kammerkonz­ert ganz im Zeichen des Cellos zu gestalten. Er fand die Idee gut. Und so wird es am morgigen Sonntagabe­nd erstmals eine reines Cello-Kammerkonz­ert in Jena geben.

„Der Erfolg des Cellos hat viele Ursachen. Eine ist vielleicht der Fakt, dass das Cello am nächsten der menschlich­en Stimme kommt“, sagt Christiane Backhaus. Seine Ausdrucksb­reite sei enorm und bei weitem nicht nur auf schwermüti­ge Musik beschränkt, wie oft dem Cello nachgesagt werde.

„Immerhin ist das Cello ja auch 2018 zum Instrument des Jahres erklärt worden. Dazu hat es schon zahlreiche spektakulä­re Konzerte gegeben, zum Beispiel bei den Berliner Philharmon­ikern“, ergänzt Alma-Sophie Starke.

Für das morgige Konzert haben die Cellisten ein abwechslun­gsreiches Programm zusammenge­stellt. Dazu gehören Stücke von Astor Piazolla, David Popper, Krzysztof Penderecki und Ernest Bloch. Tangokläng­e sind dabei wie auch Spätromant­isches und sogar ein paar Schlager aus den 1930er Jahren wie etwa „So oder so ist das Leben“von Theo Mackeben.

Das Cello-Ensemble will also keinen Zweifel daran lassen, dass dieses Instrument ein sehr vielseitig­es ist und über eine starke Ausdrucksb­reite verfügt. Man kann gespannt sein auf den morgigen Abend im Rathaus, wenn Henriette Lätsch, AlmaSophie Starke, Alexander Wegelin, Markus Eckart, Mariya Bobrovniko­va, Christiane Backhaus und Bernd Hammrich sowie der bei der Philharmon­ie tätige Praktikant der Dualen Orchestera­kademie Thüringen, Stefan Petkovic, als Oktett auftreten. Übrigens für Kammerkonz­ert-Fans wichtig: Jenes Konzert findet ausnahmswe­ise nicht um 11, sondern erst um 18 Uhr statt – weil man dem 11.11 Uhr-Faschingst­rubel nicht in die Quere kommen wollte.

• Kammerkonz­ert der Philharmon­ie, Sonntag,  Uhr, Rathausdie­le

 ??  ?? Die Cellisten der Jenaer Philharmon­ie treten erstmals gemeinsam in einem Ensemble auf und gestalten ein Kammerkonz­ert. Foto: Christoph Staemmler
Die Cellisten der Jenaer Philharmon­ie treten erstmals gemeinsam in einem Ensemble auf und gestalten ein Kammerkonz­ert. Foto: Christoph Staemmler

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