Thüringische Landeszeitung (Jena)

Zum Siegen verdammt

- VON THOMAS RUDOLPH

Große Spiele, das können sie beim FC Bayern. Wenn nun aber Fußball-Trainer Niko Kovac und sogar Präsident Uli Honeß vor dem Giganten-Duell gegen Borussia Dortmund ihrer Mannschaft die Rolle des Außenseite­rs zuschieben, dann haben sich – zumindest für diesen Moment – einige Koordinate­n in dieser Fußball-Welt verschoben. Sieben Punkte nämlich könnte der Vorsprung auf den Rekordmeis­ter betragen, sollten die jungen Wilden mit Dortmund tatsächlic­h auch den Bundesliga­Klassiker gewinnen. In der Vergangenh­eit dominierte Bayern in einer Weise die Szenerie, dass von einem „Topspiel“nicht mehr gesprochen werden konnte. Letzte Zweifel daran wurden im März beim 6:0 beseitigt. Das war nicht nur deutlich, sondern ein Klassenunt­erschied.

Doch (zum Glück) haben sich die Zeiten geändert. Serienmeis­ter FC Bayern überzeugt nicht so wie in den vergangene­n Jahren und hat wohl vor allem mit inneren Konflikten zu tun. Beim BVB hingegen hat sich der Trainerwec­hsel zu Lucien Favre als goldene Entscheidu­ng herausgest­ellt. Zwar war die Mannschaft schon immer mit einem guten Mix aus starken Talenten und routiniert­en Spielern ausgestatt­et. Doch in dieser Saison stimmt vor allem eines: die Resultate. Das Team ist in der Bundesliga nicht nur ungeschlag­en, sondern verfügt mit 30 Toren über die beste Offensive.

Dass die Dortmunder vier Punkte Vorsprung auf Bayern besitzen, kann dem Spiel nur gut tun. Denn München ist damit zum Siegen verdammt. Trainer Kovac aber umso mehr.

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