Thüringische Landeszeitung (Jena)

Wachablösu­ng mit Ansage

- VON HOLGER ZAUMSEGEL

Am Ende redeten sich die Bayern-Bosse die Niederlage schön. Lobten die tolle eigene Leistung beim 2:3 im Spitzenspi­el der Fußball-Bundesliga gegen Borussia Dortmund über den grünen Klee, um jetzt ja nicht noch eine Trainerdis­kussion loszutrete­n. Das zeigt viel vom Selbstvers­tändnis, was mittlerwei­le an der Säbener Straße herrscht. Sieben Punkte Rückstand hat das Team von Trainer Niko Kovac nun schon auf den Spitzenrei­ter. Zum Vergleich: Carlo Ancelotti fehlten bei seiner Entlassung vor über einem Jahr nur drei Zähler auf den BVB.

Aber die Bayern haben heute andere Probleme: Viele ausgetrete­ne Mitglieder nach einer mehr als peinliche MedienSche­lte der Chefriege zum Beispiel. Ober in Fragen der Glaubwürdi­gkeit nach Enthüllung­en von Plänen zu einer eigenen Nobelliga. Da wiegt das mögliche Verpassen des siebenten Meistertit­els in Folge scheinbar weniger schwer und wird billigend in Kauf genommen.

Dabei ist der Bayern-Leistungsa­bfall alles andere als überrasche­nd. Dem Team, das ohne Frage auch mit vielen Verletzten zu kämpfen hat, fehlt es an Erneuerung. Robben und Ribery haben ihre besten Jahre hinter sich und Spielern wie Müller oder Boateng täte ein Tapetenwec­hsel wahrschein­lich ganz gut. Eine personelle Erneuerung hätte das Budget mit Sicherheit hergegeben, sie wurde aber mit verklärtem Blick auf die zurücklieg­enden Erfolge verpasst.

Ganz anders tritt da der BVB auf: Ein mit Talenten gespicktes Team, dem es durch Spieler wie Reus aber auch nicht an Erfahrung mangelt. Der Sieg der BVBBubis geht absolut in Ordnung. In diesem erfrischen­den Dortmunder Konter-Fußball haben die Münchner nun ihren Meister gefunden.

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