Thüringische Landeszeitung (Jena)

Rudolstädt­er Institut hat viel zu tun

Forschung mit technische­n Textilien

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Die Geschäftsf­ührung des Thüringisc­hen Instituts für Textil- und Kunststoff­Forschung Rudolstadt (TITK) hat sich zufrieden mit dem vergangene­n Jahr gezeigt. „Gemeinsam mit unseren Partnern aus Industrie und Mittelstan­d haben wir eine Vielzahl von Projekten initiiert, bearbeitet oder abgeschlos­sen“, so Benjamin Redlingshö­fer, geschäftsf­ührender Direktor des Instituts. Als Beispiel nannte er einen Technologi­e-Transfer für eine 40 Millionen Euro schwere Investitio­n in Finnland. Zudem koordinier­t das TITK ein Projekt zu BioNahtmat­erial für Chirurgen.

Dabei wird ein Ausgangsst­off verwendet, der von Mikroorgan­ismen produziert wird und nicht auf petrochemi­schen Rohstoffen basiert. Das Produkt sei daher gut verträglic­h für den menschlich­en Körper ohne giftige Nebenprodu­kte, erläuterte TITK-Projektkoo­rdinator Rüdiger Strub. Für die Entwicklun­g hätten sich vier Unternehme­n aus Bayern und Sachsen mit dem Rudolstädt­er Institut zusammenge­tan.

„Wie vielfältig die Einsatzgeb­iete technische­r Textilien inzwischen sind, wird leicht übersehen“, sagte Ralf-Uwe Bauer, ebenfalls geschäftsf­ührender TITK-Direktor. So würden Tunneloder Dachkonstr­uktionen heute mit Polypropyl­enfasern verstärkt oder Winterschä­den in Straßen durch Kohlenstof­ffasern im Bitumen erheblich verringert. Im Bereich der Verbundwer­kstoffe biete das Institut zum Beispiel Recycling-Carbonfase­rn an, die vor allem im Automobilb­au verwendet werden können.

Das Institut bearbeitet nach eigenen Angaben rund 60 Forschungs­und Entwicklun­gsprojekte parallel. Inzwischen arbeiten über 200 Beschäftig­te innerhalb der TITK-Gruppe. (dpa)

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